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Jahresendrally – Anleger hoffen auf neue Impulse

In den vergangenen Wochen haben die Aktienkurse zugelegt. Der Dax erreichte ein neues Jahreshoch. Setzt sich die Rally fort? Experten sind skeptisch.

Stolze 13.374 Punkte – damit hat der deutsche Leitindex am vergangenen Dienstag sein bisheriges Jahreshoch erreicht. Doch es währte nicht lange, noch am gleichen Tag gab der Dax seine Kursgewinne wieder ab. Und auf Wochensicht notiert der Index sogar knapp ein halbes Prozent schwächer. Ob sich die Jahresendrally fortsetzen wird? Experten sind skeptisch, denn es werden kaum neue Impulse für Kursgewinne erwartet.

Rein statistisch stehe aufgrund der bisherigen, positiven Entwicklung der Kurse ein versöhnliches Jahresende an den Aktienmärkten bevor, so Michael Bissinger, Analyst der DZ-Bank. Insgesamt gehe er in den kommenden Monaten jedoch von einem „volatilen Seitwärtsmarkt“ aus, denn die Aktienkurse seien bereits gestiegen, es gebe Anzeichen, dass die Märkte „kurzfristig heiß laufen“ und es komme keine neue Unterstützung von den Notenbanken.

Nach Ansicht von Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners warten die Anleger nun auf neue Signale. „Auf dem aktuellen Niveau will kaum noch jemand kaufen. Gleichzeitig haben alle Angst, zu früh zu verkaufen“, sagte er.
Am Freitag war der Dax mit einem kleinen Plus von 0,2 Prozent bei rund 13.163 Punkten aus dem Handel gegangen. Ähnlich entwickelte sich auch der US-amerikanische Leitindex Dow Jones. Dieser notierte zuletzt bei 27.875 Punkten.

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Ruhe bei den Zentralbanken

Die Anleger warten auf Impulse, doch seitens der Geldpolitik dürfte es in den kommenden Wochen erstaunlich ruhig werden. Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank meint: „Es kommt nicht oft vor, dass der Markt auf absehbare Zeit so wenig geldpolitische ‚Action‘ der großen Zentralbanken erwartet.“ Knapp ein halber 10-Basispunkte-Schritt für die Europäische Zentralbank (EZB), rund ein 25-Basispunkte-Schritt für die US-Notenbank Fed und keine Bewegung bei der Notenbank in Japan: Mehr sei derzeit bis Ende 2020 nicht eingepreist. „Eigentlich erwartet niemand mehr, dass die Zentralbanken Impulse liefern“, so Leuchtmann.

So sieht es auch BayernLB-Analyst Manuel Andersch: „Es zeigt sich zunehmend, dass die Zentralbanken nach dem kräftigen Drehen an den Zinsschrauben im zweiten und dritten Quartal erst einmal eine Pause einlegen werden“, sagt er.

Zollstreit zwischen USA und China

Immerhin: „Die zeitweise an den Finanzmärkten verbreitete Befürchtung eines Konjunktureinbruchs durch den Handelskonflikt mit China hat sich bislang nicht bestätigt“, so das Analysten-Team der DZ-Bank. Mit einem Plus von knapp zwei Prozent sei die US-Wirtschaft im dritten Quartal solide gewachsen und habe im Vergleich zum Frühjahr kaum an Tempo eingebüßt. „Das unsichere weltwirtschaftliche Umfeld spiegelt sich dagegen vor allem in der schwachen Industrie und den rückläufigen Investitionen in Maschinen wider“, so die Analysten. Hier sei vorerst kein Comeback zu erwarten, denn zuletzt sei es wieder fraglicher geworden, ob eine Teileinigung mit China gelinge.

Auch Analyst Leuchtmann erwartet kurzfristig keinen Fortschritt in dem Konflikt. Seiner Ansicht nach konzentriere sich US-Präsident Donald Trump derzeit vornehmlich auf das gegen ihn angestoßene Amtsenthebungsverfahren (Impeachment). „Dass er gerade jetzt im Handelskonflikt die entscheidende Weichenstellung vornimmt, ist schwer vorstellbar“, so Leuchtmann. Dies gelte zumindest solange, wie sich die US-Öffentlichkeit auf das Impeachment konzentriere und er mit China-Entscheidungen keine Schlagzeilen produzieren könne.

Auftragsschwäche in Deutschland

Bei den Unternehmen des deutschen Aktienmarktes, der stark von der Industrie und weniger von Dienstleistungsgesellschaften geprägt ist, mache sich die Auftragsschwäche im verarbeitenden Gewerbe seit einigen Monaten bemerkbar, so DZ-Bank-Analyst Michael Bissinger. Nach einem Gewinnrückgang im Jahr 2018 stehe auch einer für 2019 bevor. „Mit Blick nach vorn ist zu erwarten, dass die Krisen nicht eskalieren werden“. So Bissinger. „Es besteht somit Hoffnung, dass die Wirtschaftserwartung nicht negativer wird, aber eben auch nicht viel mehr.“ Die Bewertung des Marktes sei nicht mehr günstig.

So geht es in der kommenden Woche weiter

Montag: Die meisten Unternehmen haben ihre Zahlen für das dritte Quartal längst vorgelegt. Zu den Nachzüglern gehört am Montag Encavis, das in Solarparks und Windkraftanlagen investiert. Vom Institut für Wirtschaftsforschung (ifo) wird der Geschäftsklimaindex erwartet, der auf monatlichen Meldungen von Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und des Einzelhandels basiert. Dabei beurteilen etwa 7000 Unternehmen ihre gegenwärtige Geschäftslage und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate. Experten erwarten einen Anstieg auf 95 Punkte von zuletzt 94,6 Zählern.

Dienstag: Auch beim Start-up-Investor Rocket Internet steht die Veröffentlichung der Zahlen für das dritte Quartal noch aus. Schlagzeilen hatte das Unternehmen zuletzt mit einer Beteiligung an dem Telekommunikationskonzern und Internetdienstleister United Internet gemacht. Das Marktforschungsinstitut GfK will am Dienstag eine Konsumklimastudie veröffentlichen. Eine entsprechende Studie wird auch aus den USA erwartet.

Mittwoch: Zur Wochenmitte werden Quartalszahlen von Arroundtown erwartet, einem Luxemburger Immobilienunternehmen. In den USA werden die Auftragseingänge für langlebige Güter vermeldet.

Donnerstag: Für Donnerstag hat das Energieunternehmen Innogy die Vorlage seiner Quartalszahlen angekündigt. Vom Statistischen Bundesamt wird die erste Schätzung der Inflationsrate für November erwartet. In den USA bleiben die Börsen wegen des Erntedankfestes Thanksgiving am Donnerstag geschlossen.

Freitag: Am Freitag schließen die US-Börsen bereits mittags (Ortszeit). In Deutschland wird der Energiekonzern Eon einen Blick in seine Bücher gewähren. Von der Bundesagentur für Arbeit wird die Bekanntgabe der deutschen Arbeitsmarktdaten für November erwartet. Für Europa soll zudem die Kerninflation ohne die stark schwankenden Preise für Energie und Lebensmittel veröffentlicht werden. Commerzbank-Analyst Christoph Weil erwartet für Oktober einen Anstieg auf 1,3 Prozent. Der Wert werde allerdings durch eine geänderte Berechnungsmethode bei den Preisen für Pauschalreisen verzerrt.

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