Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 4 Stunden 12 Minuten
  • Nikkei 225

    38.328,89
    +776,73 (+2,07%)
     
  • Dow Jones 30

    38.503,69
    +263,71 (+0,69%)
     
  • Bitcoin EUR

    62.203,53
    -247,09 (-0,40%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.432,02
    +17,26 (+1,22%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.696,64
    +245,33 (+1,59%)
     
  • S&P 500

    5.070,55
    +59,95 (+1,20%)
     

IWH: Schärfere Russland-Sanktionen wären spürbar aber verkraftbar

HALLE (dpa-AFX) - Eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland würde nach Ansicht des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) die deutsche Wirtschaft nicht zu stark belasten. Die bereits bestehenden Sanktionen bekomme der Außenhandel zwischen der Europäischen Union und Russland zwar zu spüren. "Man muss aber auch sagen, dass die Exporte nach Russland für Deutschland quantitativ insgesamt gesehen nicht all zu bedeutend sind", sagte IWH-Konjunkturexperte Oliver Holtemöller der Deutschen Presse-Agentur. "Die wirtschaftlichen Effekte sind im Großen und Ganzen verkraftbar."

Demnach lagen die Exporte, die aus Deutschland nach Russland gingen, 2019 im einstelligen Prozentbereich - gemessen an den gesamten deutschen Ausfuhren. Der Anteil variiere je nach Bundesland und liege zwischen eineinhalb und drei Prozent, sagte Holtemöller.

Seit 2014 sei der Anteil der Exporte nach Russland gesunken. "Das liegt allerdings nicht nur an den damals eingeführten Sanktionen. Im gleichen Zeitraum gab es auch einen erheblichen Verfall des Ölpreises", sagte der Experte. Der Verkauf von Öl sei für Russland eine Hauptdevisenquelle und mache auch einen erheblichen Anteil am russischen Staatshaushalt aus. Daher schwankten die russischen Importe mit dem Ölpreis.

Eine Verschärfung der Sanktionen gegenüber Russland würde "ökonomisch sicherlich zu spüren sein". Gesamtwirtschaftlich betrachtet seien diese Effekte aber eher klein - auch weil andere Probleme wie die Folgen der Corona-Krise oder der Brexit für viele Unternehmen aktuell einen höheren Stellenwert hätten. Wie sinnvoll diese Sanktionen letztendlich sind, sei eine politische Entscheidung, so Holtemöller.

Seit Tagen wird wegen der Vergiftung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny über Sanktionen gegen Russland gesprochen. Dabei wird auch über einen möglicher Baustopp der deutsch-russischen Pipeline Nord Stream 2 diskutiert. Die Bundesregierung lässt die Zukunft der Erdgasleitung durch die Ostsee bislang offen.