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IWF fordert Rücknahmeabschläge für Fonds

Anteilsrückgaben in Stressphasen an den Märkten sollen eingedämmt werden. Stresstest für Investmentbranche gefordert.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat in seinem aktuellen Global Financial Stability Report die Risiken von Investmentfonds – einfachen Anlagefonds und ETFs – untersucht. „Die neue Aufmerksamkeit auf mögliche Risiken im Assetmanagement ist vor allem durch das Wachstum der Branche motiviert“, erläutert Gaston Gelos, Leiter der Global Financial Stability Analysis Divison beim IWF. „Aber auch durch einen größeren Fokus auf weniger liquide Anleihen sowie die Sorge, dass in einigen Industrieländern viele Fonds zunehmend ähnliche Vermögenswerte erwerben, während Banken sich gleichzeitig immer stärker aus dem Market Making zurückgezogen haben.“ Gerade das Wachstum stelle ein großes Risiko dar. Denn mit einem verwalteten Volumen von weltweit 75 Billionen US-Dollar seien die Vermögenswerte der Branche größer als das globale Bruttoinlandsprodukt. „Insbesondere Rentenfonds sind deutlich gewachsen, vor allem durch Investments in weniger liquide Anlagen wie Anleihen aus Emerging Markets und High-Yield-Unternehmensanleihen.“ Das Missverhältnis zwischen der Liquidität gehaltener Vermögenswerte und den Verpflichtungen der Fonds sei angestiegen, da viele Produkte eine Rückgabe auf börsentäglicher Basis ermöglichten.

Auf solche Rücknahmen hat es der IWF-Report abgesehen. Denn in großem Umfang könnten sie eine breite Marktwirkung haben. Vor allem dann, wenn die Banken nicht eingreifen, um Liquidität zur Verfügung zu stellen. „Die einfache Möglichkeit zur täglichen Auflösung eines Fondsinvestments erhöht das Risiko eines ‚Investoren-Runs‘ im Vergleich zum Direktinvestment in Aktien oder Anleihen, weil jeder möglichst schnell sein Geld will“, kritisiert Gelos. Deshalb will der IWF Rücknahmeabschläge einführen, um die Anteilsrückgaben in Stressphasen an den Märkten wirksam einzudämmen.

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Darüber hinaus sollen alle Marktteilnehmer stärker überwacht werden. „Derzeit konzentriert sich die Aufsicht über die Investmentindustrie auf Themen wie den Anlegerschutz und die Offenlegungspflichten von Instituten“, sagt Gelos. „Eine wirkliche Kontrolle der Branche existiert dagegen in den meisten Ländern nicht. Den Regulierungsbehörden schlägt der IWF-Experte vor, zu einem „Hands-on“-Ansatz bei der Aufsicht überzugehen – mit besseren Daten, Risikoindikatoren und Analysen, bis hin zu einem entsprechenden Stresstest für die Investmentbranche. „Die Schaffung globaler Standards zur Beobachtung und Überwachung der Investmentindustrie ist von wesentlicher Bedeutung, um die Auswirkungen der Industrie als Ganzes auf die Stabilität des Finanzsystems zu bewerten“, fordert er.

Der Global Financial Stability Report im pdf-Dokument zum Download

(PD)