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Italienisches Fintech Satispay sammelt knapp 70 Millionen Euro ein

Satispay bietet eine Bezahl-App an und will in Deutschland Apple Pay Konkurrenz machen. Stocard erweitert seine Funktionen ebenfalls. Dabei ist der Wettbewerb bereits groß.

Das italienische Finanz-Start-up (Fintech) Satispay sammelt knapp 70 Millionen Euro an frischen Mitteln ein, zudem kaufen neue Investoren bisherigen Eigentümern Anteile ab. Die neue Investitionsrunde solle dem Zahlungsdienstleister helfen, die Präsenz in Italien, Deutschland und Luxemburg weiter auszubauen, teilte Satispay am Donnerstag mit.

Zu den Investoren, die frische Mittel in die Firma geben, zählen der chinesische Techkonzern Tencent und der US-Bezahldienst Square, der von Twitter-Gründer Jack Dorsey gestartet wurde. Das Fintech wird nun nach eigenen Angaben mit fast 250 Millionen Euro bewertet. Bei der aktuellen Finanzierungsrunde entfallen 68 Millionen Euro auf neu ausgegebene Anteile, zudem übernehmen Investoren für 25 Millionen Euro Anteile früherer Kapitalgeber.

Die Finanzierungsrunde zeigt zum einen, dass Investoren angesichts des Trends zu bargeldlosen Zahlungen nach wie vor hohe Summen in Zahlungsdienstleister pumpen. Zuletzt hatten Klarna und Mollie frische Mittel erhalten, Klarna wird nun mit neun Milliarden Euro bewertet. Zum anderen verdeutlicht sie, dass sich bisher in Europa noch keine Bezahl-App bei Verbrauchern wirklich durchgesetzt hat und sich Newcomer noch Hoffnungen machen, einen Teil des Marktes zu erobern.

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Satispay bietet eine Bezahl-App an, mit der Verbraucher sich untereinander Geld schicken und an der Ladenkasse bezahlen können – vorausgesetzt, der Händler hat Satispay in sein Kassensystem integriert. Der Bezahlvorgang selbst kommt dabei ohne die sogenannte NFC-Technik aus, auf der beispielsweise die Bezahldienste von Apple und Google, Apple Pay und Google Pay, basieren. Vielmehr müssen Kunde wie Händler ihre Bankdaten in der Satispay-App hinterlegen.

Beim Bezahlen selbst gibt es bei Satispay verschiedene Optionen: Entweder scannen Verbraucher einen QR-Code, der am Kartenlesegerät an der Ladenkasse erscheint. Oder sie bekommen eine Zahlungsaufforderung des Händlers in der Bezahl-App anzeigt. Oder sie müssen den Betrag selbst eingeben.

Bezahlen per Smartphone steht in Europa noch am Anfang

Letzteres mutet ungewöhnlich an. Schließlich sind Verbraucher beim bargeldlosen Bezahlen bisher gewohnt, ihre Bank- oder Kreditkarte in das Kartenlesegerät an der Ladenkasse einzustecken. Beim kontaktlosen Bezahlen muss man die Karte sogar nur dicht an das Kartenterminal heranhalten, die Daten werden per Funk über die sogenannte Near Field Communication (NFC) übertragen. Das gilt auch für das Bezahlen per Smartphone.

Zudem ist die Konkurrenz für Satispay groß. So sind Apple Pay und Google Pay längst in Europa gestartet. Deutsche Banken bieten daneben für Android-Smartphone eigene Bezahl-Apps an. Und es gibt andere Anbieter wie Payback Pay und Bluecode.

Am Donnerstag startete noch ein weiterer Wettbewerber auf dem Markt: Deutsche Kunden können nun auch über die Finanz-App Stocard an der Ladenkasse und beim Onlineshopping bezahlen.

Das Fintech aus Mannheim teilte mit, dass seine Bezahlfunktion Stocard Pay jetzt ebenfalls in Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden laufe. In Großbritannien ist das bereits seit Mitte Juni der Fall.

Stocard zählt insgesamt 50 Millionen Nutzer, davon 2,5 Millionen in Deutschland. Bisher konnten Kunden in Deutschland über Stocard Bonuskarten von Tausenden Händlern digitalisieren und Rabatt-Coupons verwalten. Neuerdings können sie „nicht nur alle Kundenkarten, sondern auch Zahlungskarten von Visa und Mastercard jeder Bank in die App einpflegen“, wie Stocard erklärte.

Allerdings steht das Bezahlen per Smartphone in Europa trotzdem noch ganz am Anfang. Es wird zwar im Zuge der Coronakrise beliebter. Aber nur zwölf Prozent der europäischen Verbraucher zahlen am liebsten per Handy, ergab kürzlich eine Umfrage der Beratungsfirma PwC Strategy & .

In Deutschland liegt der Anteil demnach nur bei sechs Prozent. Etwas mehr – immerhin neun Prozent – nutzen das Smartphone mindestens gelegentlich zum Bezahlen. Auch Apple Pay und Google Pay haben sich bislang also keinesfalls durchgesetzt.

Satispay ist 2015 gestartet und bisher vor allem in Italien aktiv. Dort registriert das Fintech gut 1,3 Millionen Verbraucher, die die App nutzen, sowie 130.000 Händler. In Deutschland ist die Firma erst seit dem Frühjahr aktiv, in Kürze sollen gerade einmal 150 Händler angeschlossen sein. Für Verbraucher ist das Bezahlen per Satispay gratis, Händler zahlen 20 Cent je Zahlung für Beträge von mehr als zehn Euro.