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Der Ire Kenneth McGrath wird Chef des Discounters Lidl — das ist sein Hintergrund

Nach wochenlangen Spekulationen über die Nachfolge an der Führungsspitze des Discounters Lidl steht nun die Besetzung fest. Am Mittwoch verkündete die Schwarz-Unternehmensgruppe, Europas größter Einzelhandelskonzern hinter Lidl und Kaufland, dass Kenneth McGrath der stellvertretende Vorstandsvorsitzende von Lidl International wird. Der Ire wird den Posten zum 1. Oktober 2021 antreten und zukünftig das internationale Geschäft des Handelsunternehmens verantworten, sobald der jetzige Vorstandsvorsitzende Ger Chrzanowski die Leitung der gesamten Schwarz-Gruppe übernimmt.

Bei Deutschlands größter Lebensmitteleinzelhandelsgruppe Schwarz brodelt es seit Wochen gewaltig. Nachdem der langjährige Komplementär der Schwarz-Gruppe Klaus Gehrig nach einem Zwist mit Lidl-Chef Gerd Chrzanowski auch mit seinem langjährigen Weggefährten Dieter Schwarz aneinander geraten war, musste er das Unternehmen vor wenigen Wochen überraschend vorzeitig verlassen. Eigentlich wollte der 72-Jährige noch bis zu seinem 75. Geburtstag arbeiten. Sein Nachfolger wird der bisherige Lidl-Vorstandschef Gerd Chrzanowski. Mit den neuen Personal-Entscheidungen kehrt nun langsam wieder Ruhe in die Schwarz-Gruppe, heißt es aus Konzernkreisen.

Wie die Unternehmensgruppe bekannt gab, wird zunächst Firmen-Inhaber Dieter Schwarz die Funktion des Komplementärs so lange wahrnehmen, bis Chrzanowski das Mandat übernehmen könne. Wann genau das sein wird, ließ das Unternehmen noch nicht durchblicken. Zu dem Zeitpunkt dürfte dann auch McGrath aufrücken und die Leitung von Lidl global übernehmen.

Das hat der designierte Lidl-Chef vorher gemacht

Kenneth McGrath ist seit mehr als zwei Jahrzehnten im internationalen Handel tätig. In der Schwarz-Gruppe ist er außerdem kein Unbekannter: Von 2009 bis 2013 war er der Geschäftsleitungsvorsitzender von Lidl Irland. In dieser Zeit habe er ein signifikantes Kunden- und Umsatzwachstum erreicht, heißt es in der Pressemitteilung von Schwarz. Ab 2013 leitete der Handels-Manager dann den Markteintritt von Lidl in die USA. Die Region ist heute insbesondere ein wichtiger Expansions-Markt für Lidl. Auch der Erz-Konkurrent Aldi investiert seit Jahren in den Ausbau des Geschäfts in den Staaten. Dass Firmenpatriarch Dieter Schwarz nun den Amerika-erfahrenen McGrath als Lidl-Chef holt, gilt in Branchenkreisen deshalb auch als klares Zeichen für die zunehmende Internationalisierung des Discounters sowie den Fokus auf den US-Markt.

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Doch McGrath blieb nicht durchgängig bei der deutschen Discounter-Marke. 2015 machte er einen Abstecher als Geschäftsführer für Zentralamerika und die Karibik bei dem Digitalunternehmen Digicel. Dem Discounter-Geschäft blieb er jedoch treu: Zuletzt war er CEO der US-amerikanischen Discount-Marke Save-A-Lot. Dort kann er eine ordentliche Erfolgsbilanz vorweisen. Vor drei Jahren verlor das angeschlagene Save-A-Lot rapide an Gewinn und häufte Schulden an. Nachdem McGrath das Unternehmen umdrehte, erlebt der US-Discounter ein Erfolgs-Comeback.

Für die Position hatten Schwarz und Chrzanowski nach einem Handelsmanager mit einem anspruchsvollen Profil gesucht, der auch "die nötige Flughöhe besitzt", wie es in Branchenkreisen heißt, sprich, genug Erfahrung hat und idealerweise bereits mit dem Discounter vertraut ist. Als Ex-Lidl-Gewächs genieße McGrath nun das volle Vertrauen von Schwarz und Chrzanowski, heißt es aus dem Unternehmensumfeld. Anders wäre diese Personalie wohl auch kaum zustande gekommen. Der jetzige Vorstandsvorsitzender der Lidl Stiftung & Co. KG, Chrzanowski, sagt: "Ich freue mich sehr, dass wir mit Kenneth McGrath einen internationalen Handelsexperten und Manager mit langjähriger Erfahrung zurückgewinnen konnten, der bereits zu unserem Erfolg beigetragen hat."

Lidl Irland gilt intern als Kaderschmiede: Auch der spätere Kaufland-Chef Patrick Kaudewitz macht dort Karriere und wurde von dort aus in den Lidl-Vorstand berufen.