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Iranische Atomkrise eskaliert vor Treffen der Großmächte in Wien

(Bloomberg) -- Die diplomatischen Bemühungen, das Atomabkommen mit dem Iran wiederzubeleben, stehen unter schwierigen Vorzeichen. Irans primäre Kernbrennstoffanlage wurde bei einem Sabotageakt beschädigt und Teheran versprach Vergeltung, beginnend mit der Anreicherung von Uran auf nahezu waffenfähiges Niveau.

Während der Konflikt den Persischen Golf erneut erschüttert, kommen heute Vertreter aus dem Iran und von sechs Weltmächten in Wien zusammen - das dritte Treffen dieser Art innerhalb von zehn Tagen. Die Ambition: Die USA zurück in das Atomabkommen von 2015 zu holen und den Iran zur Einhaltung seiner Verpflichtungen im Rahmen der Vereinbarung anzuhalten. Die Hoffnungen: Gering. Die unmittelbare Herausforderung besteht darin, die aktuellen Spannungen abzubauen.

Die USA hatten weniger Sanktionen gegen den Iran in Aussicht gestellt, sollte die Regierung ihre Nuklearaktivitäten begrenzen. Doch Saboteure unterbrachen diese Woche die Produktion in der iranischen Brennstoffanreicherungsanlage Natanz, worauf Teheran im Gegenzug die Produktion von hochangereichertem Uran ankündigte.

Irans Außenminister Mohammad Javad Zarif warnte, die Zeit laufe den Parteien davon bezüglich der Probleme, die den Iran immer wieder in einen offenen Konflikt mit seinen Nachbarn zu stürzen drohen.

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Teheran und Israel haben sich zuletzt gegenseitig beschuldigt, wiederholt Öltanker angegriffen zu haben. Der Iran beschuldigt Israel außerdem, hinter dem Angriff auf Natanz zu stecken. Im Jemen haben derweil vom Iran unterstützte Huthikämpfer nach eigenen Angaben Ölanlagen von Saudi Aramco mit Drohnen und Raketen angegriffen - zuletzt am frühen Donnerstag in Jazan.

Europas Top-Diplomat Josep Borrell sprach am Mittwoch mit US-Außenminister Antony Blinken darüber, wie das Abkommens von 2015 vollständig umgesetzt werden könnte. Uneinigkeit herrscht vor allem darüber, wie genau die Aufhebung der von der Regierung Trump einseitig verhängten US-Sanktionen synchronisiert werden kann mit Schritten des Iran, sein nukleares Material und die entsprechenden Produktionskapazitäten abzubauen.

“Wir sind entschlossen, diesen Prozess umzusetzen, aber die eigentliche Frage ist, ob der Iran es ist, und das werden wir herausfinden”, sagte Blinken während eines Briefings der NATO. Er bezeichnete die Entscheidung des Iran zur Anreicherung als “provokativ” und fügte hinzu, der Schritt stelle die Ernsthaftigkeit des Iran in Bezug auf die Atomgespräche in Frage.

China, welches die USA wiederholt aufgefordert hat, sich dem Abkommen wieder anzuschließen, sagte, der Angriff auf Natanz habe die Angelegenheit wieder an einen “kritischen Punkt” gebracht.

Das Ergebnis der Treffen dieser Woche, an denen neben dem Iran und den USA auch Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Russland und China teilnehmen, wird von den Ölmärkten genauestens beobachtet nach Anzeichen dafür, ob eine Einigung Exporte aus dem Iran anstoßen könnte, der über die viertgrößten Ölreserven der Welt verfügt.

Überschrift des Artikels im Original:Iran Nuclear Crisis Escalates Ahead of Big Power Talks in Vienna

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©2021 Bloomberg L.P.