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Warum die Benzinpreise in Deutschland auf ein neues Jahreshoch klettern

Autofahren kostet so viel wie noch nie in diesem Jahr. Der steigende Ölpreis treibt auch den Benzinpreis. Entlastung ist nicht in Sicht.

Die Autofahrer haben bereits gespürt, was der Verkehrsclub ADAC nun mit einer Meldung bestätigt: Der Liter Super E10 kostet in dieser Woche an den deutschen Tankstellen im Mittel 1,413 Euro. Ein Liter Diesel liegt bei 1,251 je Liter. Das sind die bisher höchsten Preise in diesem Jahr.

Ursache ist der gestiegene Ölpreis als Basisstoff für Benzin. Es wird die Verbraucher kaum trösten, dass die Jahreshochs hinter den Allzeit-Tops zurückstehen. Zur Erinnerung: Am stärksten zur Kasse gebeten wurden die Deutschen vor acht Jahren beim Ölpreishoch. Damals kostete der Liter Benzin rund 1,60 Euro.

Jetzt hat der Ölpreis nach langem Verfall wieder einen Lauf. Den jüngsten Grund lieferte US-Präsident Donald Trump mit seiner Aufkündigung des Iran-Abkommens. Die neuen Sanktionen befeuern die Öl-Diskussion, denn der Iran ist ein wichtiges Förderland. So verteuerte sich ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent am Mittwoch um bis zu 3,5 Prozent auf knapp 77,50 Dollar und kostete damit so viel wie seit November 2014 nicht mehr.

In weniger als einem Jahr ist der Ölpreis mittlerweile um mehr als die Hälfte gestiegen. Das gilt jedenfalls für die Preise an den Terminmärkten, an denen Öl in sehr großen Mengen gehandelt wird. Und der Rohstoff ist das Ausgangsprodukt für die Treibstoffherstellung, für Benzin und Kerosin.

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Die Klettertour ist der erfolgreichen Politik der Organisation Erdöl exportierender Staaten zu verdanken. Die Opec als Zusammenschluss wichtiger Förderländer hat ihre Produktionskürzungen durchgesetzt und damit den Preis wieder nach oben in Bewegung gesetzt, nachdem er vorher stark verfallen war.

Aus Verbrauchersicht ist die Lage bereits jetzt unerfreulich. Es kommt noch dazu, dass der Öl-Preistrend ungebrochen scheint. Saudi-Arabien als wichtigstes Förderland soll Nachrichten zufolge sogar noch mit einem deutlich höheren Niveau liebäugeln. Der ADAC rät: Kraftstoffpreise vergleichen und beim günstigsten Anbieter in der Nähe tanken.

Preisbewegungen beim Öl schlagen sich nicht Eins zu Eins in den Endproduktpreisen nieder. Das liegt an der Zusammenstellung des Benzinpreises. Fast zwei Drittel des Preises, den Verbraucher an den Zapfsäulen zahlen, sind der Energie- und Mehrwertsteuer zuzuschreiben.

Auch viele andere Faktoren spielen eine Rolle – beispielsweise die Kosten für Transport und Tanklager, Änderungen von Wechselkursen oder die Konkurrenzlage. Ein Sprecher von Exxonmobil erklärt, das Unternehmen könne 90 Prozent des Kraftstoffpreises nicht beeinflussen. Er räumt jedoch ein: „Auf längere Sicht geben die Tankstellenpreise den Rohölpreis wider.“

Mit den gestiegenen Ölpreisen sind daher auch die Benzinrechnungen der Verbraucher geklettert. „Das ist gar keine Frage und kein Geheimnis“, meint ein Vertreter von BP. Geschäfte am Ölmarkt werden in Dollar abgerechnet, der deutsche Endkunde zahlt in Euro. Deswegen hat der zuletzt starke Dollar auch den Euro-Benzinpreis mit angeschoben.

Für die Fluggesellschaften ist Öl ebenfalls ein Treibstoff-Grundstoff und damit ein Kostenfaktor. Auf die Ticketpreise wirken jedoch verschiedene Einflüsse. Dafür sorge schon die Absicherung der Fluglinien gegen steigende Preise und der harte Wettbewerb in der Branche, wie ein Sprecher der Lufthansa erklärt.