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Iran: Menschenrechtlerin Sotudeh bestätigt Rückkehr ins Gefängnis

TEHERAN (dpa-AFX) - Die iranische Menschenrechtlerin Nasrin Sotudeh hat bestätigt, dass sie nach ihrem Hafturlaub wieder zurück ins Gefängnis müsse. In einer Erklärung auf der Facebook-Seite ihres Ehemannes Resa Chandan gab die 57-Jährige bekannt, dass sie am Donnerstag in die Frauenanstalt Gharchak zurückkehren werde. Zuvor hatte Chandan auf Twitter mitgeteilt, dass die Justiz die Anweisungen der Ärzte, die ihren Hafturlaub um zwei Wochen verlängert hatten, ignoriert und sie zurück in die Haft zurückgeschickt habe. Die Justiz äußerte sich zu dem Thema zunächst nicht.

Laut Sotudeh fiel ihr die Rückkehr ins Gefängnis und zu ihren Mithäftlingen nicht so schwer. Das liege auch daran, dass sie während des Hafturlaubs ihre beiden Kinder wegen ihres positiven Corona-Tests nicht habe in die Arme nehmen können. Kurz nach ihrem Hafturlaub letzten Monat wurde Sotudeh positiv auf das Coronavirus getestet. Angesteckt hatte sie sich im Gefängnis Gharchak südlich der Hauptstadt Teheran, wo laut ihrem Ehemann die hygienischen Zustände besonders katastrophal sein sollen.

Sotudeh durfte im November nach über zwei Jahren erstmals in den Hafturlaub. Laut Chandan war der Gesundheitszustand seiner Frau in den vergangenen Monaten besorgniserregend, besonders nach ihrem fast 50-tägigen Hungerstreik. Mit dem Hungerstreik wollte die Anwältin und Frauenrechtlerin gegen die Haftbedingungen politischer Gefangener während der Corona-Pandemie protestieren. Unter anderem leidet die 57-Jährige an einer Herzschwäche, wegen der sie im September fünf Tage in einem Krankenhaus in Teheran behandelt werden musste.

Sotudeh wird "staatsfeindliche Propaganda" vorgeworfen. Sie wurde 2018 von einem Revolutionsgericht zu einer Haftstrafe von 33 Jahren und sechs Monaten sowie zu 148 Peitschenhieben verurteilt. Von der Haft muss sie mindestens zwölf Jahre absitzen. Sotudeh hatte vor Gericht alle Vorwürfe zurückgewiesen. Sie engagiere sich lediglich friedlich für Frauenrechte und gegen die Todesstrafe im Iran. Sie und ihr Mann gehören zu den renommiertesten Menschenrechtsaktivisten des Landes.