Werbung
Deutsche Märkte schließen in 33 Minuten
  • DAX

    17.724,05
    -113,35 (-0,64%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.918,10
    -18,47 (-0,37%)
     
  • Dow Jones 30

    37.954,98
    +179,60 (+0,48%)
     
  • Gold

    2.406,30
    +8,30 (+0,35%)
     
  • EUR/USD

    1,0675
    +0,0028 (+0,27%)
     
  • Bitcoin EUR

    60.582,77
    +1.133,39 (+1,91%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.369,79
    +57,17 (+4,56%)
     
  • Öl (Brent)

    83,10
    +0,37 (+0,45%)
     
  • MDAX

    25.983,29
    -206,15 (-0,79%)
     
  • TecDAX

    3.183,62
    -27,22 (-0,85%)
     
  • SDAX

    13.935,68
    -96,69 (-0,69%)
     
  • Nikkei 225

    37.068,35
    -1.011,35 (-2,66%)
     
  • FTSE 100

    7.876,45
    -0,60 (-0,01%)
     
  • CAC 40

    8.022,09
    -1,17 (-0,01%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.479,46
    -122,04 (-0,78%)
     

IPO/ROUNDUP 2: Porsche AG mit ordentlichem Börsendebüt - Erster Kurs bei 84 Euro

(neu: Aktualisiert mit erstem Kurs und Marktumfeld, Zitate.)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Autobauer Porsche DE000PAG9113 hat inmitten eines schwierigen Marktumfelds einen ordentlichen Börsenstart hingelegt. Kurz nach dem Handelsstart am Donnerstag notierte die Aktie des Autobauers mit ihrem ersten Kurs auf 84,00 Euro - knapp zwei Prozent über dem Ausgabepreis. Die Vorzugsaktien der Konzernmutter Volkswagen DE0007664039 sackten hingegen deutlich um 5,5 Prozent ab. Mit einem Erlös von 9,4 Milliarden Euro für Volkswagen ist es der größte deutsche Börsengang seit der Deutschen Telekom 1996 DE0005557508.

"Heute geht für uns selbst ein großer Traum in Erfüllung", sagte Porsche-Chef Oliver Blume am Donnerstag an der Frankfurter Börse, der seit September auch an der Spitze von Volkswagen steht. VW DE0007664039-Finanzchef Arno Antlitz sagte: "Wir haben heute bewiesen: Volkswagen kann Kapitalmarkt - auch in einem herausfordernden Markt-Umfeld."

Zwar sackte der erste Preis für Porsche kurz danach wieder auf 82,72 Euro ab - der Ausgabepreis von 82,50 Euro konnte aber zunächst verteidigt werden. Der deutsche Leitindex Dax DE0008469008 rang am Donnerstag weiter mit der 12 000 Punkte-Marke und war am Vortag zwischenzeitlich auf das Niveau vom November 2020 abgesackt.

WERBUNG

Porsche erreicht auf Basis des ersten Preises eine Marktkapitalisierung von rund 76,5 Milliarden Euro. Damit sind die Stuttgarter an der Börse wertvoller als Mercedes-Benz DE0007100000 mit rund 58 Milliarden Euro und BMW DE0005190003 mit 47 Milliarden Euro. Die Konzernmutter Volkswagen lag am Donnerstag mit 86 Milliarden Euro noch darüber.

Der Ausgabepreis je Vorzugsaktie war am Mittwoch mit 82,50 Euro festgelegt worden und lag damit am oberen Ende der vorab ausgegebenen Spanne von 76,50 bis 82,50 Euro je Wertpapier. Damit war angesichts der hohen Nachfrage vonseiten der Anleger bereits gerechnet worden. Insgesamt wurden knapp 114 Millionen Vorzugsaktien platziert. Darin enthalten sind rund 15 Millionen Aktien für Mehrzuteilungen.

Der Löwenanteil der Aktien ging laut Porsche an große Investoren. Privatanleger erhielten lediglich 7,7 Prozent des Platzierungsvolumens. Wegen der Überzeichnung des Angebots hätten nicht alle privaten Aktionäre berücksichtigt werden können, hieß es. Schon im Vorfeld hatten sich vier Ankerinvestoren, darunter VW-Großaktionär Katar, knapp 40 Prozent der Anteile gesichert.

Das Grundkapital der Porsche AG DE000PAG9113 war in der Vorbereitung zum Börsengang zur Hälfte in stimmrechtslose Vorzugs- und stimmberechtigte Stammaktien aufgespalten worden. Ein Viertel der Vorzüge - also in etwa ein Achtel aller Anteile - gingen nun in den Verkauf. Dazu erhält die Dachgesellschaft Porsche SE DE000PAH0038 (PSE) 25 Prozent plus eine Aktie der Stämme für einen Kaufpreis von 88,69 Euro.

Die von den Familien Porsche und Piëch kontrollierte PSE bekommt damit eine Sperrminorität und damit Einfluss auf wichtige Entscheidungen. Insgesamt fließen durch den Deal nochmal 10,1 Milliarden Euro in die Kassen der Volkswagen AG. Den Großteil des Kaufpreises will die PSE mit Fremdkapital finanzieren. Die im Dax notierte Aktie der PSE stürzte am Montag zeitweise um neun Prozent ab.

Mit den Einnahmen will Volkswagen unter anderem Milliarden-Investitionen in Elektromobilität und Digitales finanzieren. Knapp 49 Prozent der Erlöse könnten an die VW-Aktionäre gehen - darüber soll eine außerordentliche Hauptversammlung im Dezember abstimmen. Auch den VW-Beschäftigten im Haustarif und in Sachsen winken 2000 Euro Bonus. Porsche gab die Höhe eines möglichen Bonus für die Mitarbeiter noch nicht offiziell bekannt.

Die Stuttgarter erhoffen sich von dem Gang aufs Parkett einen Schritt zu wieder mehr Eigenständigkeit. Im Jahr 2008/2009 hatten die Stuttgarter versucht VW zu übernehmen - das scheiterte und die Niedersachsen schluckten ihrerseits den Sportwagenbauer. Seither gilt Porsche als Renditeperle im VW-Konzern.