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Bitcoin-Rivale Iota explodiert: 70 % an einem Tag

Bitcoin: Erst der Rausch dann der Kater - und jetzt?

Der Bitcoin-Hype ist ungebrochen. In nur einem Monat ist die Kryptowährung Nummer 1 um weitere 85 Prozent auf jetzt 10.557 Dollar und eine Marktkapitalisierung von 181 Milliarden Dollar gestiegen. Doch es geht noch rasanter: Die mit einer Marktkapitalisierung von 6,4 Milliarden Dollar vergleichsweise kleine Kryptowährung IOTA hat in vier Wochen 535 Prozent zugelegt. Alleine gestern stieg IOTA um über 70 Prozent. DER AKTIONÄR hatte bereits vor gut zwei Wochen in einem Exklusivinterview mit Bitcoin-Millionär Robert Küfner auf die neue Machine-to-Machine-Kryptowährung hingewiesen. Folgend das in Ausgabe 47/2017 erschienene Interview mit dem Nakamo.to-Gründer.

DER AKTIONÄR: Herr Küfner, Sie sind seit 2010 als Miner und Trader im Blockchain-Umfeld aktiv und plötzlich gefragter Gesprächspartner. Wie gefällt Ihnen die neue Aufmerksamkeit?

Robert Küfner: Wir wurden in der Presse als Bitcoin-Millionäre gezeigt, die mit Bikini-Mädchen auf Luftmatratzen-Einhörnern in der Sonne liegen. Das hat uns nicht so gut gefallen – doch am Ende ist die Aufmerksamkeit für meine Firma Nakamo.to gestiegen. 2017 war erst der Anfang – der Masse wird nun bewusst, dass eine Revolution einsetzt. 2016 hat sich niemand dafür interessiert – die letzten 16 Wochen sind nun alle großen Konzerne aktiv geworden – wir sprechen mit vielen.

Geben Sie uns ein Beispiel?

Ganz vorne ist etwa die Deutsche Börse AG. Ich hatte erste Gespräche mit Ihnen 2013. In unseren Testnetzen von Nakamo.to sind wir heute in der Lage, das, was Clearstream macht, schneller, sicherer und günstiger abzuwickeln. Das wird die Märkte disruptieren.

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Was wird das „Next Big Thing“?

Seit April hat sich meine Einschätzung zur Blockchain entscheidend geändert. Wir sind an einem Punkt, an dem die Blockchain-Technologie fertig entwickelt ist. Die Zukunft ist der Tangle von IOTA – hier haben wir einen Durchbruch erreicht. Er wird alles in der realen Welt, aber auch im Kryptobereich disruptieren. Selbst wenn Amazon den Bitcoin akzeptiert, um auf diesen coolen Zug aufzuspringen – doch das Anwendungsbeispiel einer Kryptocurreny wird der Bitcoin nicht erfüllen. Die Blockchain ist überholt. Denn mit dem IOTA-Tangle gibt es eine Technologie, die die Blockchain in absehbarer Zeit obsolet machen wird. Probleme der Blockchain löst der Tangle par excellence.

Konkret bedeutet das?

Der der IOTA zugrunde liegende Tangle ist quantenresistent und skaliert ins Unendliche. Das Mining, die Energieverschwendung wie beim Bitcoin, wird obsolet.

Vor allem Konzerne mit Forschung im Bereich Internet-der-Dinge wie Bosch, VW oder Innogy setzen auf IOTA. Doch gerade bei Transaktionen zwischen Maschinen ist die Datenmenge gewaltig. Kein Problem?

Spam ist gut: Der Tangle wird schneller, desto mehr ihn nutzen – genau das Gegenteil der klassischen Blockchain.

Ist der Siegeszug des Blockchain-basierten Bitcoin damit vorbei?

Der Bitcoin eignet sich nicht gut als Zahlungsmittel. Als digitales Gold hat er jedoch seine Berechtigung. Ich halte meine Bitcoins. Doch der große Durchbruch für Krypto wird die neue Technologie bringen. Ich bin hier sehr bullish und habe privat IOTA-Coins, die ich definitiv halten werde.

Für die Verbreitung einer Währung ist eine große Fan-Base wichtig. Ist das ein Grund, wieso Innovationen nicht aus Großkonzernen, sondern dem Krypto-Untergrund erwachsen?

Ja. Die Genies der Szene können größere Erfolge erzielen, wenn sie es selbst umsetzen. Diese Menschen möchten ihre dezentrale Technologie bauen, weil sie einen Paradigmenwechsel einleiten wollen. In dem Moment, in dem Microsoft oder Co eine solche Technologie entwickeln, wäre sie kompromittiert – und nicht open-source. Distributed Ledger können Konzerne trotz Milliarden in den Kassen nicht marktfähig machen. Die Koryphäen dieser Industrie arbeiten nicht für IBM.

Auf was freuen Sie sich?

Alles wird schneller, günstiger und besser, auch die Finanzbranche. Schon jetzt werden Kryptowährungen 24 Stunden täglich gehandelt. Es wird massiv die klassischen Börsen verändern.

Sie haben gerade mit Mitstreitern einen Blockchain-Workshop in Florida veranstaltet – und sind schon auf dem Weg zurück nach Berlin. Wo spielt die Musik?

Nicht im Silicon Valley, sondern in Deutschland. Berlin ist für die Größen der Branche viel cooler. Deutschland hat die Chance, führend im Bereich Distributed Ledger zu werden. Berlin ist Kryptostadt Nummer 1.

Was sind Ihre Pläne?

Ich will diese Technologie in der realen Welt implementieren. Wir stehen vor einem Gezeitenwechsel. Es ist im Jahr 2017 so, als würden wir in den frühen 1990er-Jahren über die Entwicklung des Internet sprechen. Ein Jahr heute ist, was die Geschwindigkeit der Entwicklungen angeht, wie ein Jahrzehnt früher.

Was halten Sie von ICOs (Initial Coin Offering)?

ICOs sind ein Top-Instrument, um Start-ups zu finanzieren. Das Ocean-­Protocol, Polkadot oder The Energy Web Foundation sind spannend. Doch es gibt auch sehr viel Trash. Gerade hat ein ICO mit 40 Zeilen Code 150 Millionen Dollar eingeworben – 3,5 Millionen pro Zeile ...

Wird dieser Wildwuchs reguliert?

Bitcoin wird sicher nicht verboten, man kann das gar nicht. Auch ICOs dürften nicht verboten werden. Bald werden Start-ups per ICO auch Beteiligungen an der Firma selbst tokenisieren können. Das Herausgeben einer Security ist noch prospektpflichtig – ich gehe aber davon aus, dass das bröckeln wird. Das ist nicht aufzuhalten.

(Hinweis: Autor Florian Söllner ist in folgenden Kryptowährungen investiert und handelt diese aktiv: Bitcoin, IOTA. Mehr zu Bitcoin-Aktien und Kryptowährungen im AKTIONÄR-Hot-Stock-Report www.hotstockreport.de)