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Investoren wollen Unternehmen dazu bringen, ihre Arbeitsbedingungen offenzulegen

Internationale Investoren drängen Unternehmen dazu, Informationen zum Umgang mit ihren Mitarbeitern offenzulegen. Organisiert hat die Aktion Shareaction, eine britische Wohltätigkeitsorganisation, die nachhaltiges Investieren fördern will. Shareaction hat hierfür die Unterstützung von über 100 Großanlegern mit einem Kapital von mehr als zwölf Billionen Dollar eingeholt und einen entsprechenden Fragenkatalog entworfen.

Dieser wurde an 500 große Konzerne aus allen Weltregionen verschickt, darunter Apple, Alibaba, Louis Vuitton und die deutschen Autobauer BMW, Volkswagen und Daimler. Die Unternehmen sollen bis Oktober antworten.

„Unter den Nachhaltigkeitsthemen standen bisher die Umweltaspekte im Vordergrund“, sagt Beau O’Sullivan von Shareaction. Nun wollen die Aktivisten und die unterstützenden Großinvestoren den Blick stärker auf die soziale Verantwortung von Unternehmen richten.

„Hier gibt es eine Datenlücke, die wir füllen wollen“, so O’Sullivan. Es gehe im Einzelnen etwa um die Themen Umgang mit den Geschlechtern, Arbeitnehmerrechte und Personalmanagement, aber auch um Gesundheits- und Sicherheitsfragen bei den Zulieferern.

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Unter den Investoren befinden sich britische Adressen wie Schroders und Aberdeen Standard Investments, aber auch kontinentaleuropäische Häuser wie Amundi, UBS Asset Management oder Axa Investment Managers. „Wir begrüßen die Initiative, denn sie hilft uns, das ‚S‘ besser in unseren Investmentansatz zu integrieren“, meint Axa-Stratege Matt Christensen.

Umgang mit Mitarbeitern hat Einfluss auf das Risikoprofil der Firma

Er spielt damit auf das englische Kürzel ESG an, das in der Finanzbranche für die drei Nachhaltigkeitsdimensionen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung steht.

Aus Deutschland hat lediglich Union Investment, die Fondsgesellschaft des genossenschaftlichen Bankenverbunds, den Fragebogen unterzeichnet. „Für uns ist Nachhaltigkeit ein elementarer Teil der Analyse, und wir fordern Transparenz von den Unternehmen bei diesen Daten“, sagt Union-Mann Ingo Speich. „Wir sehen es als unsere Pflicht an, dies dem Management klar vor Augen zu führen“, begründet er die Teilnahme an der Aktion.

Schroders-Expertin Elly Irving will besser verstehen, wie die Firmen mit den Mitarbeitern umgehen; „das ist Teil unserer Analysen und der Bewertung“. Für sie ist auch klar, was passiert, wenn die Adressaten die gewünschte Transparenz nicht liefern: Dann seien die eigenen Annahmen zu diesen Punkten und die Unternehmensbeurteilung möglicherweise falsch. „Das könnte unsere Risikoeinschätzung und unsere Depotzusammensetzungen beeinflussen“, unterstreicht Irving.

Langfristig sollen die Angaben zu den Arbeitsbedingungen eine Basis bilden, um die Unternehmen dauerhaft zu entsprechenden Veröffentlichungen zu bewegen. „Beim Thema Klimarisiken ist die Nachhaltigkeitsbewegung schon ziemlich weit“, sagt O’Sullivan. Er spielt damit auf das sogenannte Carbon Disclosure Project an: Die unabhängige und gemeinnützige Organisation unterhält die größte Datenbank zu Klimarisiken von Unternehmen, unter anderem zum Ausstoß schädlicher Treibhausgase.

Weltweit berichten mehr als 2.500 Firmen an die Organisation. „Einen ähnlichen Standard sollte es langfristig auch für das soziale Thema geben“, meint O’Sullivan.