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Investoren vertrauen dem neuen Intel-Chef

Der überstürzte Abgang von Brian Krzanich hat an der Börse kein Beben ausgelöst. Interimschef Swan hat gute Karten, dauerhaft Intel-Chef zu bleiben.

Intel spielt nach dem abrupten Vorstandswechsel auf Business as Usual. Und der richtige Mann dafür ist Interimschef Bob Swan.

Die Intel-Aktie steckte den unerwarteten Rücktritt von Vorstandschef Brian Krzanich am Freitag mit nur einem kleinen Schluckauf weg. Das lag zum einen an der soliden Position des Unternehmens, in der Krzanich unfreiwillig wegen Verstößen gegen interne Verhaltensregeln das Steuer abgibt.

Der Wandel Intels von einer Silizium-zentrierten zu einer datenzentrierten Welt ist konsequent eingeleitet und umgesetzt. Intels Umsätze in neuen Geschäftsfeldern sind auf dem Weg, die Abhängigkeit von der PC-Sparte nachhaltig zu reduzieren. Die Sparte Daten- und Rechencenter zeigt kräftiges Wachstum, und mit der Akqusition von Mobileye hat Krzanich den Einstieg in die Mobilitätsindustrie vollzogen.

In die Industrie, die wie keine zweite vom Internet der Dinge profitieren wird, gilt Intel bereits als Geheimfavorit. Das abgelaufene zweite Quartal wird ein Rekordquartal werden, teilte Intel schon einmal mit und auch das Gesamtjahr steuert auf Rekordkurs.

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Zum anderen ist es aber auch die Wahl des Übergangschefs, die potenzielle Panikattacken an Wall Street im Keime erstickten. Robert „Bob“ Swan ist kein Unbekannter. Der bisherige Finanzchef von Intel ist Investoren und Analysten aus zahlreichen Quartalsgesprächen vertraut. Er ist unaufgeregt, detailversessen, kennt die Intel-Strategie aus dem Effeff und verspricht Kontinuität. Das Chip-Geschäft verläuft langfristig in großen Zyklen.

Mehr noch: Analysten wie Timothy Lesko von Ganite Investment Advisors sagen sogar, die Wall Street würde „nicht mit der Wimper zucken“, wenn ihm das Board den permanenten Vorstandsvorsitz anbieten würde. Intel hat eine lange Tradition, seine Chefs aus den eigenen Reihen oder aus ehemaligen Top-Managern zu wählen. Der Intel-Verwaltungsrat selbst spart nicht mit Vorschusslorbeeren: „Bob war ausschlaggebend an Entwicklung und Umsetzung der Intel-Strategie beteiligt und wir wissen, er wird für eine weitere reibungslose Umsetzung sorgen.“

Der 58-Jährige aus Syracuse im Bundesstaat New York ist erst relativ kurz bei Intel. Er begann seine Karriere in den 80er-Jahren bei General Electric, um von da aus in die irre Welt des Internetbooms der späten 90er einzutauchen. Er wurde CEO von Webvan, einem Internethändler, der im Zuge des Dotcom-Crashs pulverisiert wurde und hunderte Millionen Dollar Investorengelder verbrannte. Webvan gilt als eine der größten Pleiten der New Economy überhaupt. Die Insolvenz stählte Swan in Krisenkommunikation und -management.

Nach Stationen bei TRW und EDS bekleidete er bei Ebay neun Jahre die Position des Finanzvorstands und verließ die Handels- und Auktionsplattform, als Paypal abgespalten wurde. Er behält aber seine Position im Ebay-Board. Seine letzte Position vor seinem Eintritt bei Intel im Oktober 2016 könnte sich in seiner neuen Position als außerordentlich hilfreich erweisen. Er war als Partner bei General Atlantic LLC für Investments in Start-up-Unternehmen verantwortlich.

Auf jeden Fall signalisiert die Wahl des studierten Betriebswirts, dass Intel nicht mit stürmischen Übergangszeiten bis zur Wahl eines neuen permanenten CEO rechnet. Und der könnte dann sogar Swan heißen. Seine erste Bewährungsprobe kommt am 26. Juli, wenn der Konzern die Zahlen für das zweite Quartal vorlegt. Swan hatte schon im April als Finanzchef davor gewarnt, dass im zweiten Halbjahr das boomende Datencenter-Geschäft eine Delle erleiden könnte. Im Juli wird er als CEO den Investoren erklären müssen, wie er damit umgehen will.