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Investoren fordern von Unternehmen mehr Engagement für den Klimaschutz

Als Reaktion auf die Weltklimakonferenz veröffentlichen Finanzinvestoren einen Brief zum Klimaschutz. Der enthält klare Forderungen an Unternehmen.

Investoren verstärken den Druck auf Unternehmen, sich klimaneutral aufzustellen. Die Dringlichkeit könne größer kaum sein, mehr gegen den Klimawandel zu tun, heißt es in einem offenen Brief von 95 internationalen Investoren an die Kohlekommission sowie in Kopie an europäische Energieversorger und Netzbetreiber. Der Brief wurde hauptsächlich von europäischen, aber auch globalen Investoren unterzeichnet. Darunter Hermes, Aviva, Axa, BNP Paribas, DWS sowie vielen Kirchen und Pensionskassen.

Die Investoren mit mehr als elf Billionen US-Dollar verwaltetem Gesamtvermögen fordern die Unternehmen auf, ihre Geschäftsstrategie mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens in Einklang zu bringen und sich Ziele und Zeitpläne für einen Kohleausstieg bis 2030 zu setzen. Der Brief, initiiert durch die „Institutional Investors Group on Climate Change“ (IIGCC), liegt dem Handelsblatt vor.

In Paris war 2015 beschlossen worden, die Erderwärmung im vorindustriellen Vergleich auf deutlich unter zwei Grad, besser 1,5 Grad, zu begrenzen, um die schlimmsten Schäden für den Planeten abzuwenden. Erst vergangenen Samstag war die diesjährige Klimakonferenz in Kattowitz zu Ende gegangen, wo die Staatengemeinschaft erneut darum rang, mehr Ambitionen zu entfachen, den Ausstoß klimaschädlichen CO2 einzudämmen.

Schon während der zweiwöchigen Konferenz in Polen machten mehr als 400 internationale Investoren Front gegen die unzureichenden Maßnahmen von Regierungen weltweit gegen die Erderwärmung – und forderten sie zu einem entschlosseneren Handeln auf.

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Der erneute Brief eine knappe Woche nach Kattowitz zeigt, dass das Thema Klimaschutz für die Investoren zunehmend wichtiger wird. Sie fürchten Milliardenschäden für die Weltmärkte und Unternehmen, wenn sich die Erderwärmung fortsetzt. Das Problem: Bislang steigt der globale Ausstoß von CO2, obwohl die Staatengemeinschaft genau das verhindern will.

Die Verfeuerung von Kohle, vor allem der Braunkohle, gehört zu den schmutzigsten Arten der Energiegewinnung. Wie Deutschland tun sich auch andere Länder schwer, von der klimaschädlichen Kohle zu lassen. Doch während in Deutschland zumindest über einen Kohleausstieg debattiert wird und keine neuen Kraftwerke gebaut werden, steigt weltweit die Zahl der Kraftwerke an, in denen Kohle verfeuert wird. Auch in Europa gibt es noch rund 40 Kohlereviere.

Es wird jedoch zunehmend schwieriger, Geld für Kohlekraftwerksprojekte aufzutreiben. Viele institutionelle Anleger wie etwa die Allianz, Axa oder auch HSBC haben bereits beschlossen, ihre Investments in Unternehmen einzuschränken, die besonders viel CO2 ausstoßen.

150 große Asset-Manager, Fonds und Versicherungen sind der IIGCC beigetreten. Gemeinsam wollen sie Politik, Unternehmen und Anleger dafür gewinnen, den Klimaschutz stärker in ihren Strategien zu berücksichtigen.