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Investoren erwarten Rezession – aber noch nicht so schnell

Großanleger rechnen frühestens ab der zweiten Hälfte 2020 mit einer Rezession, vorher aber schon mit einer Eintrübung. Bei Aktien setzen sie hauptsächlich auf Emerging Markets.

Zwei Drittel der weltweiten Großanleger glauben an eine Konjunkturabschwächung in den kommenden zwölf Monaten. Das ist die höchste Quote seit zweieinhalb Jahren. Dieses Ergebnis stellte Bank of America Merrill Lynch am Dienstag vor. Das Finanzhaus befragt monatlich Großanleger nach ihren Einschätzungen.

Mit einer Rezession hingegen rechnen die meisten Investoren allerdings erst in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres oder später. Die teilweise inverse Zinskurve in den USA werten sie also nicht als akutes Warnsignal. Sie zeigt, dass aktuell kurzfristige Anleihen höher rentieren als langfristige. Die Zinskurve gilt als Konjunktur-Frühindikator.

In direkter Verbindung zu den wirtschaftlichen Erwartungen stehen die Zinsperspektiven. Eine leichte Mehrheit rechnet nicht mit weiteren Erhöhungen des Leitzinses durch die US-Notenbank Fed in diesem Zyklus. Damit hat sich diese Erwartung gegenüber der Vormonatsbefragung deutlich verfestigt. Nur etwa jeder Zehnte geht von weltweit höheren kurzfristigen Zinsen aus. So gering war die Erwartung zuletzt vor sechs Jahren.

Diese Erwartungen schlagen sich in den Depotstrukturen der Investoren nieder. Die durchschnittliche Barquote liegt bei 4,6 Prozent. Sie ist so gering wie zuletzt vor 14 Monaten, „aber immer noch im Kaufbereich“, urteilen die Analysten von Bank of America Merrill Lynch. Ihre Idee: Sind die Baranteile in den Depots hoch genug, haben die Investoren noch genug Mittel für künftige Käufe.

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Die rasante Erholung an den weltweiten Aktienmärkten im ersten Quartal scheint Spuren hinterlassen zu haben. Dort ist eine deutliche Stimmungsverbesserung erkennbar. Im April haben laut der Umfrage weit mehr Investoren Aktien übergewichtet als im März. Der Zuwachs ist der stärkste seit mehr als zwei Jahren.

Unter allen Aktienregionen sind Emerging Markets am beliebtesten. Mehr als jeder dritte Investor ist hier übergewichtet. Dagegen ist der britische Aktienmarkt der unbeliebteste. Mehr als jeder vierte Großanleger ist an der Londoner Börse untergewichtet.

Aus der Perspektive der Investoren bleibt die Wette auf fallende Aktienkurse in Europa die beliebteste Handelsstrategie. Das trägt genau aus diesem Grund die Gefahr des Scheiterns in sich („most crowded trade“). Fast ebenso gefährlich werden die Wetten auf steigende Kurse bei den bekannten Technologiewerten wie Facebook, Amazon, Apple oder Netflix eingeschätzt.

Als größtes Finanzmarktrisiko erkennen die Investoren einen Handelskrieg. Diese Einschätzung hat sich während der vergangenen Monate kaum geändert. Nur im März galt ein Wirtschaftsabschwung in China als größtes Risiko. Diese Sorgen haben sich inzwischen gelegt.