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UBS dämpft Erwartungen

Auf den ersten Blick wirken die Zahlen positiv: Die Großbank UBS aus der Schweiz konnte ihren Konzerngewinn im ersten Quartal dieses Jahres um 19 Prozent auf 1,5 Milliarden Franken (1,25 Milliarden Euro) steigern. „Wir hatten einen ausgezeichneten Start ins neue Jahr“, sagte Bankchef Sergio Ermotti.

Doch die Aktionäre scheinen das anders zu sehen: Die UBS-Aktie gab um mehr als vier Prozent nach. Denn ausgerechnet die Vermögensverwaltungssparte, auf der die Hoffnungen der Schweizer ruhen, blieb hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Zudem dämpfte Ermotti die Erwartungen für das laufende Quartal. Dass das Investmentbank glänzen konnte, vermochte die Anleger nicht zu trösten.

In den vergangenen Jahren hatte die UBS ihr Geschäft verändert: Das Institut schrumpfte das Investmentbanking und forcierte die globale Vermögensverwaltung. Die Sparte, die von Ex-Commerzbankchef Martin Blessing und dem US-Manager Tom Naratil geführt wird, enttäuschte im ersten Quartal. Zwar konnte die Bank rund 19 Milliarden Franken (15,8 Milliarden Euro) an Neugeldern einsammeln. Doch der Vorsteuergewinn blieb mit 1,1 Milliarden Franken (917 Millionen Euro) unter den Schätzungen der Analysten.

Dafür überraschte das Investmentbanking positiv. Die Sparte von Andrea Orcel steuerte 629 Millionen Franken (524 Millionen Euro) zum Vorsteuergewinn bei, was einem Plus von 13 Prozent entspricht. Ohne Währungseffekte wäre das Ergebnis noch stärker ausgefallen.

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„Das Investmentbanking rettet das Quartal“, urteilt Javier Lodeiro von der Zürcher Kantonalbank. Vor allem im Aktiengeschäft hat die UBS von der gestiegenen Volatilität an den Märkten profitiert. Aber auch das Beratungsgeschäft bei Kapitalmarkttransaktionen wuchs zweistellig. Den Anleihehandel hatte die UBS anders als die Deutsche Bank zurückgefahren.

Probleme macht der UBS dagegen ausgerechnet das heimatliche Schweiz-Geschäft. Hier sank das Ergebnis um zehn Prozent. Das erklärt die Bank nicht nur mit einem Einmaleffekt, sondern auch mit Negativzinsen und höheren Finanzierungskosten. Der bereinigte Vorsteuergewinn sank um 10 Prozent auf 393 Millionen Franken (327,7 Millionen Euro). Auch in der Asset-Management-Sparte ging der Vorsteuergewinn zurück.

Verschnupft dürften Aktionäre auch auf die harte Kernkapitalquote (CET1) reagiert haben: Sie lag mit 13,1 Prozent etwas niedriger als im vorherigen Quartal (13,8 Prozent). Die Bank hatte einen leichten Rückgang bereits avisiert. Finanzchef Kirt Gardner erklärte das mit veränderten regulatorischen Rahmenbedingungen und der gestiegenen Volatilität.

Fürs zweite Quartal dämpften die Schweizer die Erwartungen: Was Transaktionen angehe, hielten sich die Kunden sowohl in der Investmentbank als auch in der Vermögensverwaltung in der Regel zurück. Auch dürften die Finanzierungskosten höher ausfallen. An ihren langfristigen Finanzzielen hält die UBS aber weiter fest. So soll die bereinigte Eigenkapitalrendite zwischen 2018 und 2020 bei rund 15 Prozent liegen. Die Aufwands-Ertragsquote soll unter 75 Prozent liegen.

Obwohl die UBS beim Ergebnis zulegen konnte, hinkt sie den Wall-Street-Banken hinterher, die ihr Ergebnis im ersten Quartal im Schnitt um rund ein Drittel steigern konnten. Davon können die meisten Konkurrenten in Europa nur träumen. Am Mittwoch legt die Credit Suisse ihre Zahlen vor, am Donnerstag folgt die Deutsche Bank.