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Interview: So wird das Jahr 2017 für Investoren

FundResearch spricht mit Stephen Jones. Er ist Chief Investment Officer (CIO) und Mitglied der Geschäftsleitung des im schottischen Edinburgh ansässigen Assetmanagers Kames Capital. Jones glaubt an ein ganz passables Investoren-Jahr 2017.

FundResearch: In den meisten Bond-Märkten ist es sehr schwierig geworden, überhaupt Renditen zu erzielen. Wie fühlt man sich in einer solchen Situation, wenn man CIO bei Kames Capital ist?

Jones: (überlegt länger) Tja - wir müssen einfach noch aktiver und fleißiger sein. Kames Capital hat den Anspruch, in allen Marktsituationen attraktive Chancen zu finden und dies global mit einem sehr breiten Ansatz. Zudem müssen unsere Ansätze immer größtmögliche Sicherheit für unsere Investoren erzeugen. Das (Shenzhen: 002421.SZ - Nachrichten) ist natürlich eine Herausforderung. Diese nehmen wir aber an - und das gerne.

FundResearch: Doch dies dürfte 2017 auch nicht einfacher als 2016 werden, oder?

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Jones: Vielleicht ein bisschen. Im Wesentlichen dürften wir international die Zinswende gesehen haben. Ich glaube nicht, dass wir nicht zu den ganz kleinen Bondrenditen von Anfang 2016 zurückkommen werden. Einige Emerging-Markets haben das Zeug, gut zu performen und insgesamt könnte 2017 die Volatilität, verglichen mit 2016, ein wenig zurückgehen - auch bei Aktien.

FundResearch: Unter welchen Umständen bietet das Jahr 2017 für Bond-Investoren Chancen?

Jones: Das Wachstum weltweit ist momentan nicht allzu aggressiv, aber durchaus gut. Die Europäische Zentralbank wird bis weit in die zweite Hälfte des kommenden Jahres wohl ihr QE-Programm beibehalten, so unsere Erwartung. Alles andere wäre überraschend. Die Inflation wird auch 2017 weltweit zurückkehren. Und schließlich: Es gibt Länder und Regionen, die durchaus liefern und die internationale Investoren im Auge behalten sollten. Nur wenn es zu viele exogene Schocks gäbe, müssten wir ein anderes Bild zeichnen.

FundResearch: Welche Länder und Regionen werden bei Bonds die Gewinner 2017 sein?

Jones: Die Cashrenditen sowie die Renditen vieler Staatanleihen tendieren gegen Null. Wir sehen aktuell jedoch einige gute Chancen bei High-Yield-Anleihen, die mit „investment-grade“ bewertet sind. Und wir glauben, dass sich US-Dollar-Bonds auf den US-Dollar besser entwickeln werden als EUR-Anleihen. Wahrscheinlich werden auch dort vernünftig bewertete corporate-bonds gegenüber Staatsanleihen besser aussehen.

FundResearch: Unter welchen Umständen wird denn die US-Fed 2017 die Zinsen weiter anheben?

Jones: Zunächst einmal glauben wir, dass die Fed im Dezember 2016 dem ersten Schritt einen zweiten folgen lassen wird. Ich denke, das ist auch richtig. Dann wird es eher langsam und graduell als sehr schnell weiter gehen. Die US-Notenbank wird dann wohl erstmal flexibel bleiben wollen, denn es bleibt für die USA noch einiges an Arbeit zu tun, makroökonomisch gesehen. Wir glauben aber, dass die US-Leitzinsen in den kommenden 18 Monaten um 1% steigen können, sofern die Fed überzeugt ist, dass Donald Trump sein umstrittenes 5-Billionen-Stimulusprogramm durchsetzen kann. In den USA herrscht aktuell Vollbeschäftigung und ein gewisser Inflationsdruck.

FundResearch: Wachstum und moderate Inflation – das hilft auch den Aktienmärkten. Haben Sie Ihre Fondsmanager schon gebrieft, in den Multi-Asset-Produkten höhere Aktienquoten zuzulassen?

Jones: Wir sind sehr zufrieden, dass wir dies bereits veranlasst haben. Zum Teil sogar mit Blick auf Europa. In Japan und in den USA sieht es aktuell sehr ordentlich aus. Der Yen beispielsweise hat innerhalb von zwei Monaten zum US-Dollar fast 15% verloren - dies hilft den japanischen Exporteuren. Insgesamt wird das Jahr 2017 wohl unter dem Vorzeichen stehen, dass wir uns am Ende des gegenwärtigen Konjunkturzyklus befinden. Dies würde moderate, berechenbare Aktienrenditen bedeuten. 2018 und 2019 kann es wieder schwieriger werden, wenn dann die EZB auch in Europa die Zinsen anheben sollte.

FundResearch: Gibt es Länder und Branchen, die Ihnen für Aktienengagements besonders gefallen?

Jones: Wir sind ja ein aktives Haus und so wird es Sie nicht wundern, dass wir auch nach einem aktiven Ansatz vorgehen (lacht). Wir lieben es als Investoren, wenn Dinge expandieren. Wird Trump das tun, was er im Wahlkampf so oft sagte, werden US-Werte, die mit Infrastruktur zu tun haben, profitieren. Global gesehen mögen wir momentan den Banksektor – außerhalb Europas. Auch die Branche der Rüstungsgüter könnte profitieren – denken Sie an den Spruch: „Make america great again.“

FundResearch: Was halten Sie von Rohstoff-Engagements im Jahr 2017?

Jones: In den vergangenen Jahren hat der gesamte Energiebereich ein neues Niveau erreicht. Beim Ölpreis sehen wir im kommenden Jahr keine dramatischen Veränderungen. Leicht aufwärts haben wir unterstellt – vorausgesetzt etwa, dass die Kappungsbeschlüsse der OPEC beibehalten werden. Den Goldpreis würden wir 2017-seitwärts tendierend annehmen. Wobei: Ich persönlich denke, dass es Sinn macht, einen kleineren Teil des Portfolios in Gold zu stecken - wenn alles anders kommen sollte - und für ganz schlechte Zeiten.

(DIF)