Interview: Kinder- und Jugendarzt: „Die Schulen sind keine Hotspots“

Berlin. Die Coronafälle in den Schulen steigen, auch einige Kitas sind betroffen – viele Eltern machen sich nun Sorgen. Wir sprachen mit Jakob Maske vom Verband der Kinder und Jugendärzte, der selbst eine Praxis in Schöneberg hat.

Berliner Morgenpost: An der Eingangstür Ihrer Praxis hängt ein leuchtend gelbes Schild: „Achtung Corona. Maskenpflicht.“ Wie trennt man mögliche Covid-19-Patienten von denen, die es nicht haben?

Dr. Jakob Maske Schwierig. Eine absolute Trennung gibt es nicht, weil wir ja nicht mit Computern arbeiten, sondern mit Menschen -- und dann auch noch mit Kindern und mit ängstlichen Eltern. Oftmals ist eine hundertprozentige Trennung nicht möglich.

Haben Sie schon Coronafälle gehabt?

Tatsächlich einige. Wir haben seit März so zwölf, dreizehn Fälle gehabt.

Und hat sich Ihrer Erfahrung nach ein Symptom herauskristallisiert, mit dem Sie Corona früh erkennen können?

Nein. Wir müssen unterscheiden zwischen Infizierten und Erkrankten. Die meisten Kinder waren nicht erkrankt, wir haben sie nur über die Eltern herausgefischt, die vorher positiv getestet worden waren. Aber krank waren sie eigentlich nicht. Wir haben Jugendliche mit Geschmacksverlust und eine junge Erwachsene mit Atemnot. Aber auch nur ganz wenig. Sodass es sich anfühlt, als wenn man auf einen hohen Berg steigt, da eben schlechter Luft bekommt und schneller atmen muss. Ansonsten sind die betroffenen Kinder, die wir gesehen haben, eigentlich alle gesund gewesen.

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