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Interne Dokumente zeigen, wie Biontech und Moderna 2021 ihre Corona-Impfstoffe plötzlich 50 Prozent teurer machten

Für den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer zahlte die Bundesregierung mehr als für andere Vakzine. - Copyright: Marcos del Mazo via Getty Images
Für den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer zahlte die Bundesregierung mehr als für andere Vakzine. - Copyright: Marcos del Mazo via Getty Images

13,1 Milliarden Euro: So viel hat die Bundesregierung seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie für Corona-Impfstoff-Bestellungen ausgegeben. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium auf eine Nachfrage von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" mit. Nicht jede Impfdosis hatte dabei den gleichen Preis, wie aus Dokumenten vorgeht, die den Redaktionen vorliegen. Die Impfstoffhersteller Biontech/Pfizer und Moderna haben demnach ihre Preise 2021 sogar um knapp 50 Prozent erhöht.

Aus der Bestellübersicht gehe hervor, dass der Einkaufspreis für das Vakzin von AstraZeneca am geringsten war. Am 27. August 2020 bestellte die Bundesregierung demnach 56 Millionen Dosen des Vektor-Impfstoffs, der in Zusammenarbeit mit der Oxford-Universität entstanden ist, und zahlte den Recherchen zufolge dafür rund 2,30 Euro je Dosis. Wesentlich teurer sollen die Impfdosen der mRNA-Vakzine von Moderna und Biontech/Pfizer gewesen sein. Im Dezember 2020 soll die Bundesregierung 39 Millionen Impfdosen von Biontech/Pfizer für je knapp 15,50 Euro bestellt haben. Bei Moderna sollen es dagegen im selben Monat 15 Millionen Impfdosen für je rund 19,50 Euro gewesen sein.

Preissteigerung von 50 Prozent bei Moderna und Biontech

Die Preise der Pharmaunternehmen haben sich demnach im Verlauf der Pandemie erhöht. Im September 2021 zahlte die Bundesregierung den Recherchen zufolge bereits rund 23,50 Euro für eine Impfdosis von Biontech/Pfizer - und damit knapp 50 Prozent mehr als noch neun Monate zuvor. Ein ähnlicher Preisanstieg sei bei Moderna zu verzeichnen. Drei Monate nach der Bestellung im Dezember für rund 19,50 Euro pro Dosis, steigerte sich der Preis auf knapp 29,70 Euro, wie es heißt. Im September 2021 soll eine Dosis von Moderna demnach rund 26,60 Euro gekostet haben.

Die Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna waren damit deutlich teurer als die Konkurrenz. Bei Johnson&Johnson soll eine Impfdosis den Dokumenten nach rund sieben Euro kosten. Das Vakzin des US-Unternehmens Novavax demnach rund 18,20 Euro. Auf eine Nachfrage zu den Preissteigerungen reagierte Moderna nicht, wie die "Tagesschau" berichtet. Biontech teilte mit, dass die Informationen aus der Recherche nicht nachgeprüft werden können. Die aktuellen Preise der Impfstoffe stehen unter Geheimhaltung.

Sind die Preise gerechtfertigt?

Sicher ist: Mit ihren Corona-Impfstoffen haben die Pharmaunternehmen Milliardengewinne eingefahren. Sie versprechen, dass ein großer Teil davon wieder in die Forschung fließt. Auch Han Steutel, Präsident des Verbands forschender Pharmaunternehmen, verteidigt in der "Tagesschau" die hohen Einnahmen: "Die Renditen in der Pharmaindustrie müssen hoch sein, denn das Risiko in Forschung und Entwicklung ist extrem hoch". Der Preis setze sich zudem nicht nur aus den Herstellungs- und Entwicklungskosten, sondern auch aus dem Wert des Impfstoffs für die Gesellschaft zusammen, erklärt er.

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Warum es bei Biontech/Pfizer und Moderna zu den hohen Preissteigerungen kam, ist jedoch nicht klar. Die gestiegenen Kosten könnten auch mit höheren Auflagen bei den Lieferverträgen zusammenhängen. Ob sie dadurch gerechtfertigt waren, ist fraglich. Aus dem Gesundheitswesen und der Politik hagelt es bereits Kritik.

kh

Dieser Artikel erschien am 27. Januar 2023. Er wurde am 28. Januar 2023 erneut geprüft und aktualisiert.