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Was die internationale Fahndung bedeutet

Bei der Aufarbeitung des VW-Abgasskandals macht die US-Justiz Druck: Ein früherer Manager sitzt bereits in Haft, nach fünf weiteren wird jetzt weltweit gefahndet. Die wichtigsten Antworten zur aktuellen Lage.

Die US-Justiz hat im Abgas-Skandal einem Medienbericht zufolge fünf frühere Manager und Entwickler von Volkswagen weltweit zur Fahndung ausgeschrieben. Ziel der US-Behörden ist es, die dort Angeklagten zu fassen und hinter Gitter zu bringen, wie „Süddeutsche Zeitung“, NDR und WDR berichten.

Wer sind die Gesuchten?

Es geht um jene fünf Manager, gegen die bereits im Januar Anklage erhoben wurde. Neben drei Entwicklern, die die Software einst erdacht haben sollen, sind darunter auch Heinz-Jakob Neußer und Bernd Gottweis. Neußer – zu Beginn der Manipulation oberster Motorenentwickler, ab 2014 Entwicklungsvorstand der Marke VW – und Gottweis als Leiter des Qualitätsmanagements gelten als enge Vertraute Winterkorns. Gerade Gottweis galt VW-intern als "Feuerwehrmann", der immer da Probleme für Winterkorn löste, wo es gerade besonders brannte.

Wer sitzt schon in Haft?

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Anfang des Jahres war Volkswagen-Manager Oliver Schmidt am Flughafen von Miami in Florida von der US-Bundespolizei FBI festgenommen worden. Er war bei VW bis März 2015 in leitender Funktion mit Umweltfragen in den USA betraut, auch danach war er in Neußers Stab von Wolfsburg aus weiter daran beteiligt, die Schummelsoftware vor den Behörden zu verheimlichen. Ihm drohen bis zu 169 Jahre Haft.

Was bedeutet das für die Gesuchten jetzt?

Die Fahndung läuft offenbar über die internationale Polizeiorganisation Interpol. Die fünf in den USA Angeklagten könnten Deutschland nicht mehr verlassen, weil sie in einem anderen Staat wohl festgenommen und dann möglicherweise in die Vereinigten Staaten überstellt würden. Interpol in Lyon wollte sich auf dpa-Anfrage nicht äußern. Deutschland wird die fünf Manager nicht ausliefern.

Warum wird Deutschland die Manager nicht ausliefern?

Weil es so im Grundgesetz festgeschrieben ist. "Kein Deutscher darf an das Ausland ausgeliefert werden", heißt es in Artikel 16. Laut dem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" liegt die "Red Notice", wie die internationale Fahndung bei Interpol heißt, dem Bundeskriminalamt in Wiesbaden bereits vor. Dort wird aber nicht weiter vorgegangen, die Fahndung endet quasi beim BKA.

Was wird ihnen vorgeworfen?

Den Angeklagten werden Verschwörung zum Betrug und Verstoß gegen US-Umweltvorschriften vorgeworfen. Aus den im Januar veröffentlichten Dokumenten – der Anklageschrift gegen die sechs Manager und das "Statement of Facts", das der Konzern zusammen mit den US-Ermittlern erstellt hat –, lässt sich rekonstruieren, wie einige der Beschuldigten den Betrug zunächst geplant und entwickelt haben sollen und wie andere später versucht haben, die Manipulationssoftware vor den Behörden zu verheimlichen. Mehr zu den Abläufen und den Rollen der einzelnen Beschuldigten lesen Sie hier. Da der Konzern an der Veröffentlichung dieser Darstellung mitgewirkt hat, gesteht er ein, dass Neußer, Gottweis und die anderen Beschuldigten früh von der Manipulation gewusst haben.

Was sagt Volkswagen zu den aktuellen Entwicklungen?

Nichts. Ein Konzernsprecher wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.

Warum kommt die internationale Fahndung gerade jetzt?

Weil die US-Ermittler zeigen wollen, dass sie mit den Straf- und Schadenersatzzahlungen des Konzerns auch ein halbes Jahr nach der Anklage gegen die Manager den Fall nicht ohne Ergebnisse zu den Akten legen wollen. Laut den Berichten wird die Fahndung im Kreise der Verteidiger der Beschuldigten als „neue Eskalationsstufe“ bezeichnet.

KONTEXT

Welche Modelle unter den Diesel-Vergleich fallen

VW Beetle

Baujahre 2013-2015

VW Golf

Baujahre 2010-2015

VW Jetta

Baujahre 2009-2015

VW Passat

Baujahre 2012-2015

Audi A3

Baujahre 2010-2013 und 2015