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Interaktive Karte zeigt, wie wichtig der Kampf gegen Plastikmüll ist

Dass die Meere massiv mit Plastikmüll belastet sind, ist bekannt. Jedes Jahr sterben etwa eine Million Vögel und Meerestiere daran. Eine interaktive Karte zeigt nun, wie weit verbreitet das Problem bereits ist – und wie dringend gehandelt werden muss.

Trash sits along the shore at Bangsaen beach in Chon Buri, Thailand, on Sunday, Jan. 19, 2020. Thailand's love of plastic bags helped make it the sixth-worst maritime polluter. The country generates more than 5,000 metric tons of plastic trash a day, three-quarters of which ends up in landfills. Photographer: Nicolas Axelrod/Bloomberg
Plastikmüll ist ein globales Problem (Bild: Getty Images)

Der “Global Plastic Navigator” zeigt, dass Plastik bereits in jeden Winkel der Ozeane vorgedrungen ist, wie WWF Deutschland meldet:

Doch wie gelangt all der Plastikmüll in die Gewässer? Laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) sind die Schifffahrt, Fischerei und Offshore-Industrie daran beteiligt. Allein die Nordsee wird durch sie jährlich mit 20.000 Tonnen Müll belastet.

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Illegale Entsorgung von Plastikmüll hat zugenommen

Doch noch viel größer ist die Menge an Müll, der vom Land in Gewässer gelangen kann, weil er achtlos entsorgt wurde. Auch Mikroplastik muss genannt werden. Dieses findet sich unter anderem in Kosmetik oder Reinigungsmitteln und wandert über das Abwasser in die Ozeane – denn nicht alles können Kläranlagen filtern.

Der “Global Plastic Navigator” zeigt aber nicht nur, wie weit der Plastikmüll schon verbreitet ist, sondern auch die Reaktion der Politik auf die Vermüllung der Meere. Denn eine Ebene der Karte bewertet das Engagement einzelner Länder, ein international verbindliches Abkommen zur Reduzierung von Plastik in den Weltmeeren zu erreichen.

Mikroplastik: Nicht nur in Kosmetik

Der WWF ist überzeugt, dass es einer globalen Regelung bedarf, und “dass dieses nicht durch Regelungen auf nationalstaatlicher oder regionaler Ebene und auch nicht durch verbindliche, freiwillige Initiativen allein gelöst werden kann.” Neben Deutschland haben sich auch viele andere Länder für ein derartiges Abkommen ausgesprochen, wie Kanada, Schweden oder Honduras.

Mikroplastik wird auch für den Menschen gefährlich

Eine Petition für eine solche UN-Konvention kann man beim WWF unterzeichnen. Wenn das Problem nicht konsequent angegangen wird, könnte laut “duh.de” bereits im Jahr 2050 schon mehr Plastik als Fische im Meer schwimmen. Schon jetzt werden die Ozeane jährlich mit mehr als 10 Millionen Tonnen Plastik belastet.

Fish are eating plastic bags under the blue sea. Environmental conservation concepts and not throwing garbage into the sea.
Fische essen Plastikmüll (Bild: Getty Images)

Und sichtbar ist davon bei Weitem nicht alles, denn ein Teil des Mülls sinkt in die Tiefen der Meere ab – und kann von dort nicht geborgen werden. Der Kreislauf endet aber nicht dort – die schädlichen Kunststoffe können auf unseren Tellern landen, denn Meerestiere, die auf dem Speiseplan des Menschen stehen, schlucken Plastik und nehmen es so in ihren Organismus auf. In Obst und Gemüse wurde ebenfalls schon Mikroplastik nachgewiesen.

Das kann jeder Einzelne tun

Doch nicht nur Regierungen müssen handeln: Auch jeder einzelne Bürger kann seinen freiwilligen Beitrag dazu leisten, Plastikmüll in den Meeren zu reduzieren. Denn wenn weniger Plastik genutzt wird, kann auch weniger falsch entsorgt werden – und anschließend in unseren Gewässern landen. Auf “wwf.de” ist eine Liste an Maßnahmen veröffentlicht, die es jedem ohne viel Aufwand ermöglichen, seinen Plastikkonsum einzuschränken.

Marine plastic pollution and nature conservation concept - penguin trapped in plastic net
Auch Vögel sind vom Plastikmüll gefährdet (Bild: Getty Images)

Dazu gehört zum Beispiel der Verzicht auf unnötige Einwegprodukte wie Plastikgeschirr, der Einkauf in “Unverpackt”-Läden zur Vermeidung von unnötigen Verpackungen oder ganz banal: Die korrekte Mülltrennung, denn dann wird Plastik mehrfach genutzt. Auch Getränke und Essen “to go” müssen nicht umweltschädlich sein, denn die meisten Läden akzeptieren Mehrwegbehälter – so ist der Griff zum Wegwerfbehälter vermeidbar. Das gemeinsame Müllsammeln ist eine weitere Maßnahme, die für jeden möglich ist.

Nachhaltige Alternative: Aldi Süd ersetzt Einwegtüten durch Stoffbeutel

Um auf das Problem aufmerksam zu machen, hat sich die DUH bereits 2018 prominente Unterstützung geholt: Der bekannte Künstler Friedrich Liechtenstein tritt dabei in einer Videoreihe mit dem Titel “Plan A” auf, und das mit einer klaren Botschaft: “Schmeisst keinen Müll ins Meer, ihr Idioten.”

Der Aufruf ist aktueller denn je. Der “Plastikatlas 2019” zeigt, wie viel Plastikmüll vergleichsweise wenige Konzerne verursachen: So produziert allein der Konsumgüterkonzern Coca Cola jährlich drei Millionen Tonnen Kunststoffverpackungs-Abfälle, Nestlé 1,7 Millionen Tonnen sowie Danone 750.000 Tonnen.

Deutschland steht laut dem “Plastikatlas” in Europa auf Platz vier, wenn es um die Verursachung von Plastikmüll geht: 2016 sorgten die Deutschen für rund 38 Kilogramm Plastikverpackungsabfälle pro Kopf. Nur in Luxemburg, Irland und Estland waren die Zahlen höher.

VIDEO: Malediven verzeichnen höchste Plastikverschmutzung der Welt