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Insolventer Yachtbauer Bavaria startet Investoren-Auswahl

Bei der Yacht-Werft Bavaria läuft die Käufer-Suche auf Hochtouren. Die Produktion hat das Unternehmen trotz der Insolvenz stabilisiert.

Der insolvente Yachtbauer Bavaria hat offizielle Verhandlungen mit möglichen Investoren aufgenommen. „Es gibt eine ganze Reihe von Interessensbekundungen“, sagte der als Geschäftsführer eingesetzte Restrukturierungsexperte Tobias Brinkmann von der Kanzlei Brinkmann und Partner am Dienstag dem Handelsblatt.

Unter ihnen seien Finanzinvestoren, aber auch strategische Investoren und Wettbewerber. „Da sind durchaus interessante Kandidaten dabei“, versichert Brinkmann.

Der Yachtbauer aus dem fränkischen Giebelstadt hatte vor rund vier Wochen Insolvenz beantragt. Brinkmann arbeitet seither an einer Sanierung in Eigenverwaltung.

Bis Juli soll der Kaufvertrag für Bavaria stehen. Zu seinen Preisvorstellungen macht Interims-Chef Brinkmann keine Angaben – nur so viel: Er rechne mit einem „Bruchteil“ der Summe, die der Investor Bain Capital 2007 für Bavaria zahlte. Damals wurde die astronomische Kaufsumme von einer Milliarde Euro kolportiert.

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Die Zeit drängt: Das Insolvenzgeld für die 600 Mitarbeiter in Giebelstadt wird nur noch bis einschließlich Juni gezahlt. Zudem stehen bei Bavaria im August traditionell Betriebsferien an: „Vorher müssen wir unseren Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern erklären, wie die Zukunft aussieht“, sagt Brinkmann. Sonst bestehe das Risiko, dass Kunden fernbleiben oder Zulieferer abspringen.

Hoffnung macht, dass Bavaria seine Produktion zuletzt stabilisieren konnte: In den vergangenen zwei Wochen habe man 30 Boote ausgeliefert. „Alle 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Einsatz“, erklärt das Unternehmen.

„Wir haben Glück, dass wir uns in der Auslieferungssaison befinden“, ergänzt Brinkmann. Denn die Kunden bezahlen ihre Yachten gewöhnlich bei der Abholung. Durch die kontinuierlichen Auslieferungen kommt frisches Geld rein.

Schwieriger als bestehende Aufträge abzuarbeiten ist es, neue Bestellungen einzuwerben. „Die Neukunden sind verständlicherweise zurückhaltend“, räumt Brinkmann ein. „Aber unsere Händler halten Bavaria die Treue. Sie werben weiter aktiv um die Endkunden.“

Neuaufträge für die kommende Saison sollen Bavaria für den Käufer des Unternehmens attraktiver machen, sagt Brinkmann: „Wir wollen dem Investor ein Order-Buch übergeben.“