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Insekten essen: Ist das wirklich das Heilmittel für den Klimawandel?

Futtermittel, die in Monokulturen angebaut werden, ein hoher Wasserverbrauch und reichlich CO2 Ausschuss: kaum ein Faktor trägt so sehr zur Klimaerwärmung bei, wie die Aufzucht von Nutztieren und die damit verbundene Fleischproduktion. Wenn wir unseren Planeten vor der Klimakatastrophe bewahren wollen, müssen wir unsere Ernährung also drastisch umdenken. Manche Experten schlagen deshalb vor, dass wir uns künftig mehr von Insekten ernähren sollen. Aber ist das wirklich die Lösung aller Probleme?

Vielleicht sind Insektengerichte umweltfreundlicher, aber sie sehen definitiv nicht lecker aus. (Bild: Getty Images)
Vielleicht sind Insektengerichte umweltfreundlicher, aber sie sehen definitiv gewöhnungsbedürftig aus (Bild: Getty Images)

Die Nährstoffe, die uns die 2000 essbaren Insektenarten auf der Erde bieten, sprechen jedenfalls für sich: ein hoher Eiweißanteil, ein Eisengehalt, der den von Spinat übersteigt, sämtliche Aminosäuren, die der menschliche Körper zum Überleben benötigt – “schleimig, aber vitaminreich“, bringt es der junge Löwe Simba im Disney-Klassiker “Der König der Löwen“ auf den Punkt. Warum also sind wir Menschen nicht schon längst auf die Larve gekommen?

Käfer, Larven, Heuschrecken: die Nahrungsmittel unserer Vorfahren

Tatsächlich sind wir das: Denn die Entwicklungsgeschichte des Menschen ist voller insektenhaltiger Mahlzeiten und Snacks. Dass wir heute einen Ekel vor unserem einstigen Grundnahrungsmittel verspüren, ist vielmehr kulturell bedingt. Genauer gesagt ist die Ablehnung gegenüber essbaren Insekten ein Phänomen der westlichen Welt. Denn zwei Milliarden Menschen in über 130 Ländern auf der Welt zieren sich nicht zuzuschlagen, wenn ein saftiger Käferauflauf serviert wird.

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Und auch im Westen öffnet sich langsam der Markt für die exotische Nascherei: Das schweizer Unternehmen Essento verkauft getrocknete Würmer und Heuschrecken, das deutsche Start-Up SWARM, bekannt aus der Gründer-Show “Die Höhle der Löwen“, setzt auf Insektenprotein für die Herstellung von Energieriegeln und die Restaurantkette “Hans im Glück“ führt seit 2019 einen Burger mit Insektenpattie.

Laut Hochrechnungen der Investment Bank Barclay’s soll die Nachfrage an essbaren Insekten bis 2030 auch in Nordamerika und Europa um fast ein Drittel steigen. Eine tolle Nachricht für unser Klima, denn um ein halbes Kilo Heuschrecken zu produzieren, sind nur etwa 4 Liter Wasser nötig; für ein halbes Kilo Rindfleisch dagegen braucht man an die 7500 Liter. Müssen wir also wirklich alle anfangen, Insekten zu essen, wenn wir unseren Planeten retten wollen?

Insekten als Futtermittel für Nutztiere

Der amerikanische Food-Journalist Michael Pollan hat eine bessere Idee: Anstatt uns selbst von Insekten zu ernähren, sollten wir vielmehr darüber nachdenken, diese als Nahrungsquelle für die Nutztiere einzusetzen, deren Fleisch und Erzeugnisse viele von uns so lieben. Vor allem für Fische und Hühner eignet sich Ernährungsweise hervorragend, da diese sich auch in der Natur von Fliegen und Larven ernähren; erste Bemühungen Insekten als Futtermittel für Tiere einzusetzen gibt es in der EU bereits.

Auch als Nahrung für die eigenen Haustiere empfehlen sich Insekten. Hunde und Katzen verschlingen weltweit tonnenweise tierisches Protein, das mit Insekten angereichert werden könnte und damit weniger Fleisch von Rindern, Lämmern oder Hühnern benötigen würde. Erste Tiernahrungsunternehmen wie Ofrieda oder Green Petfood haben bereits begonnen, Hunde- und Katzenfutter auf Insektenbasis herzustellen.

Pasta aus Wurm-Mehl: dm verkauft jetzt Insekten-Nudeln