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Inlandstourismus bricht ein - Hilfe vom Bund gefordert

Nahezu menschenleer war zeitweilig die Seebrücke des bei Touristen eigentlich so beliebten Ostseebad Binz auf der Insel Rügen.
Nahezu menschenleer war zeitweilig die Seebrücke des bei Touristen eigentlich so beliebten Ostseebad Binz auf der Insel Rügen.

Vom kräftigen Plus im Januar zum nahezu kompletten Einbruch im April: Inlandstourismus hat in der Corona-Krise zeitweilig fast nicht mehr stattgefunden.

Wiesbaden (dpa) - Die Corona-Einschränkungen haben im April den Inlandstourismus in Deutschland fast komplett zum Erliegen gebracht.

Die Zahl der Gästeübernachtungen brach im Vergleich zum Vorjahresmonat um 89,3 Prozent auf 4,3 Millionen ein, wie das Statistische Bundesamt errechnete.

Das war nach Angaben der Wiesbadener Behörde vom Mittwoch der stärkste Rückgang gegenüber eines Vorjahresmonats seit Beginn der Aufzeichnungen 1992. «Und die Krise ist noch nicht vorbei», so eine Sprecherin des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga.

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Der Verband rechnet auch für die folgenden Monate mit starken Umsatzverlusten bei gleichzeitig hohen Kosten wegen der strengen Corona-Auflagen.

Seit Mitte März galt ein Verbot zur Beherbergung privatreisender Gäste, auch geschäftliche Reisen waren stark eingeschränkt. Im April schlugen die coronabedingten Maßnahmen für Hotels und Pensionen voll durch. Die Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland brachen um 93,1 Prozent auf 0,5 Millionen ein. Bei Reisenden aus dem Inland gab es einen Rückgang von 88,5 Prozent auf 3,8 Millionen.

Die Branche, die im vergangenen Jahr den zehnten Übernachtungsrekord in Folge verzeichnet hatte, war mit einem kräftigen Plus im Januar und Februar ins Jahr 2020 gestartet. Im März und April folgte der Absturz. In den ersten vier Monaten sank die Zahl der Übernachtungen um 39,6 Prozent auf 76,9 Millionen.

Die angelaufene Sommersaison gebe teilweise wieder Hoffnung für die Branche - allerdings vor allem für die Ferienhotellerie. Die Situation in der Stadt- und Tagungshotellerie bleibe unverändert dramatisch, so eine Dehoga-Sprecherin: «Von einem Normalgeschäft ist die Hotellerie noch weit entfernt.»

Die verlorenen Umsätze könnten nicht wieder eingeholt werden. «Wenn die Räumlichkeiten heute leer stehen, können in zwei Monaten nicht doppelt so viele Menschen darin übernachten, tagen oder feiern», sagte sie.

Der Tourismus gehört zu den am härtesten von der Corona-Krise getroffenen Branchen. Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga fordert direkte Hilfen des Staates, die auf die Besonderheiten der Branche zugeschnitten sind.

Es müssten alle betroffenen Unternehmen und Betriebe schnell unterstützt werden - unabhängig von ihrer Größe und Mitarbeiterzahl. Die große Koalition will die Branche im Rahmen ihres Konjunkturpaketes für Mittelständler und Soloselbstständige mit einem 25 Milliarden Euro schweren Programm für Überbrückungshilfen unterstützen.

Es sei jedoch mehr als offen, ob diese Hilfen ausreichten, Betriebe und die Arbeitsplätze zu retten, sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick jüngst. «Die geplanten Summen sind zu gering. Überbrückungshilfen für drei Monate greifen zudem in unserer besonders betroffenen Branche deutlich zu kurz. Hier ist eine Ausweitung auf sieben Monate zwingend notwendig.» Impulse erhofft sich die Branche von der befristeten Senkung der Mehrwertsteuer.

Der Urlaub mit Reisemobil und Caravan erlebte hingegen in den vergangenen Jahren eine nie da gewesene Popularität und das Interesse ebbt auch in der Corona-Krise nicht ab. Mit den Lockerungen der Kontakt- und Reisebeschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie steigen die Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen wieder deutlich an. Im vergangenen Monat wurden insgesamt 14.073 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen. Das sind 15,9 Prozent mehr als im Mai 2019 und ein neuer Rekordwert für den Wonne-Monat.