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Inflationsrate in Deutschland steigt im Oktober auf 10,4 Prozent – Preise steigen so schnell wie seit 70 Jahren nicht mehr

Die Inflationsrate in Deutschland ist so hoch wie seit 70 Jahren nicht mehr. - Copyright: Picture Alliance
Die Inflationsrate in Deutschland ist so hoch wie seit 70 Jahren nicht mehr. - Copyright: Picture Alliance

Stark steigende Preise für Energie und Lebensmittel haben die Inflationsrate in Deutschland im Oktober über die Marke von zehn Prozent getrieben. Die Verbraucherpreise stiegen zum Vorjahresmonat um 10,4 Prozent. Das Statistische Bundesamt bestätigte damit am Freitag seine erste Schätzung. Im September war die Inflationsrate bereits auf 10,0 Prozent gestiegen und damit auf den höchsten Wert seit etwa 70 Jahren.

„Hauptursachen für die hohe Inflation sind nach wie vor enorme Preiserhöhungen bei den Energieprodukten. Aber wir beobachten zunehmend auch Preisanstiege bei vielen anderen Waren und Dienstleistungen. Besonders spürbar für die privaten Haushalte sind mittlerweile die steigenden Preise für Nahrungsmittel“, sagte der Präsident des Bundesamtes, Georg Thiel.

Für Energie mussten Verbraucher im Oktober 43,0 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor. Nahrungsmittel verteuerten sich um 20,3 Prozent. Daneben treiben Lieferengpässe und deutliche Preisanstiege auf vorgelagerten Wirtschaftsstufen die Inflationsrate laut den Statistikern weiter. Dadurch verteuerten sich erneut auch andere Waren und Dienstleistungen, insbesondere viele Nahrungsmittel.

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Dass sich die Teuerung nach und nach in der gesamten Wirtschaft ausbreitet, zeigt auch die Kernrate der Inflation ohne die Preise für Energie und Nahrungsmittel. Sie stieg weiter auf mittlerweile 5,0 Prozent. Auch die Kernrate liegt damit weiter über dem Ziel von zwei Prozent Inflation, das die Europäische Zentralbank (EZB) anstrebt.

Inflationsraten auf dem derzeitigen Niveau gab es im wiedervereinigten Deutschland noch nie

Im Vergleich zum Vormonat September stiegen die Verbraucherpreise in Europas größter Volkswirtschaft im Oktober um 0,9 Prozent.

Ende August waren das Neun-Euro-Ticket und der Tankrabatt ausgelaufen. Dämpfend auf die Inflation wirkten dagegen die ersten Maßnahmen des dritten Entlastungspakets. Unter anderem wurde im Oktober 2022 die Umsatzsteuer für Erdgas und Fernwärme von 19 auf sieben Prozent gesenkt.

Die Bundesregierung will Verbraucher und Unternehmen wegen der stark steigenden Energiepreise mit einem Abwehrschirm von bis zu 200 Milliarden Euro unterstützen. Davon sollen auch eine Gas- und eine Strompreisbremse finanziert werden.

Inflationsraten auf dem derzeitigen Niveau gab es im wiedervereinigten Deutschland noch nie. In den alten Bundesländern wurden Raten von zehn Prozent und mehr Anfang der 1950er Jahre gemessen, allerdings hat sich die Berechnungsmethode im Laufe der Zeit geändert.

In der etwas anderen Berechnung auf europäischer Ebene betrug die Inflationsraten in Deutschland im Oktober sogar 11,6 Prozent. Dieser "harmonisierte Verbraucherpreisindex" macht die Teuerung in unterschiedlichen Ländern vergleichbar. Er ist maßgeblich für die Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank. Die EZB berät im Dezember das nächste Mal über die Leitzinsen. Es gilt als wahrscheinlich. dass die EZB die Zinsen dann ein weiteres Mal anheben wird.