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„Die Inflationsrate wird deutlich nach oben schießen“ – übermorgen werden verspätet die Preisdaten für Januar veröffentlicht

Die Verbraucherpreise in Deutschland dürften im Januar wieder stärker gestiegen sein.
Die Verbraucherpreise in Deutschland dürften im Januar wieder stärker gestiegen sein.

Wie geht es weiter mit der Inflation in Deutschland? Die Frage beschäftigt Verbraucher wie Ökonomen und Politiker. Viele Haushalte kommen durch die Preissteigerungen an den Rand dessen, was sie leisten können. Auch für die gesamte Volkswirtschaft ist die Teuerungsrate eine der wichtigsten Zahlen – unter anderem für die Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB).

Umso überraschender verschob das Statistische Bundesamt in der vergangenen Woche die Veröffentlichung der Inflationszahlen für Januar. Einen Tag später verkündete Eurostat dann zwar eine auf 8,5 Prozent gesunkene Inflationsrate für die Euro-Zone. Der Wert für Deutschland, der größten Volkswirtschaft Europas, wurde dabei aber nur geschätzt. Diese Schätzung wurde nicht veröffentlicht.

Die offiziellen Zahlen für Deutschland sollen nun an diesem Donnerstag nachgereicht werden. Diesen Termin nannte das Statistische Bundesamt auf ihrer Webseite. Vieles spricht dafür, dass die Inflationsrate in Deutschland im Januar nach zwei Rückgängen in Folge wieder gestiegen ist.

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Ihren bisherigen Höhepunkt hatte die Teuerung im Oktober mit 10,6 Prozent erreicht. Dies war der höchste Stand seit mehr als 70 Jahren. Bis zum Dezember ging die Inflationsrate auf 8,6 Prozent zurück. Für das gesamte Jahr 2022 stand dennoch mit durchschnittlich 7,9 Prozent die höchste Teuerung in der Geschichte der Bundesrepublik zu Buche.

Der Rückgang im Dezember lag zu einem Teil an staatlichen Eingriffen. Der Staat hatte für alle Haushalte die Abschlagszahlung für Gas und Wärme übernommen. Dieser Effekt fällt im Januar weg. Die Inflationsrate dürfte wieder steigen.

In einer Umfrage der Agentur Reuters rechneten die Ökonomen von zwölf Banken im Mittel damit, dass die Inflationsrate im Januar auf 9,2 Prozent. Selbst eine Rate von erneut zehn Prozent halten einzelne Experten für möglich. „Die deutschen Verbraucherpreise werden im Januar im Vorjahresvergleich deutlich nach oben schießen“, sagen Analysten der BayernLB.

Unsicherheit erhöht Bedeutung der Kerninflation

Die Schwankungen weisen darauf hin, wie stark die Inflationsraten derzeit von der Politik beeinflusst werden. Umso wichtiger ist der Blick auf die Kernrate der Inflation. Dabei werden die aktuell durch staatliche Eingriffe beeinflussten Preise für Energie und zudem für Lebensmitteln nicht berücksichtigt. Die Kernrate zeigt, wie stark sich der Energiepreisschock bereits in der gesamten Wirtschaft ausgebreitet hat. Sie ist auch die maßgebliche Zahl für die Zinspolitik der EZB.

In Europa verharrt die Kernrate der Inflation im Januar bei 5,2 Prozent. Diesen Wert hatte sie im Dezember auch in Deutschland erreicht. In Spanien, das in der Euro-Zone auch aufgrund umfangreicher staatlicher Eingriffe mit 5,8 die niedrigste Inflationsrate hat, ist die Kernrate der Inflation mit über sechs Prozent sogar höher als die allgemeine Teuerungsrate.

Einig sind alle Ökonomen aber auch darin, dass die Inflationsrate in Deutschland im Laufe des Jahres abnehmen wird – wenn auch noch nicht ausreichend, um wieder von Preisstabilität zu sprechen. Die Bundesregierung und viele Ökonomen rechnen damit, dass die Inflationsrate zum Jahresende bei etwa vier bis fünf Prozent liegen dürfte. Der Zielwert der Notenbank für Preisstabilität beträgt zwei Prozent – und zwar bei der Kernrate.