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Inflation schwächt sich ab, EZB-Straffung kommt Ende näher

(Bloomberg) -- Deutschland und die anderen großen Länder der Eurozone meldeten am Mittwoch eine deutliche Verlangsamung der Inflation und gaben damit den Argumenten einiger Währungshüter Auftrieb, dass sich die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank dem Ende nähern.

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Die Verbraucherpreise stiegen im Mai um 6,3% im Vergleich zum Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt mit. Das ist ein Rückgang gegenüber 7,6% im April und liegt unter der mittleren Schätzung von 6,7% in einer Bloomberg-Umfrage unter Volkswirten. Ein Grund für den Rückgang waren die gesunkenen Kraftstoff- und Heizölkosten sowie die Einführung des verbilligten Deutschlandtickets für den öffentlichen Nahverkehr.

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Die Inflationsraten sanken auch in Frankreich und Spanien stärker als erwartet — in Spanien gar auf nur 2,9%, die geringste Rate seit fast zwei Jahren. Auch in Italien war ein Rückgang zu verzeichnen, der jedoch geringer ausfiel als von Analysten erwartet. Die Zahlen für den Euroraum mit seinen 20 Ländern werden am Donnerstag veröffentlicht.

Die Inflationsdaten sind ein wichtiger Faktor für die nächste geldpolitische Entscheidung der EZB in zwei Wochen, bei der eine weitere Anhebung des Einlagensatzes um einen Viertelpunkt auf 3,5% wahrscheinlich ist.

Noch interessanter werden bei dieser Sitzung allerdings die Signale für das weitere Vorgehen sein. Die Geldmärkte preisen einen weiteren Zinsschritt im Juli ein, der dann den Zinsgipfel bedeuten würde — und einige Währungshüter sehen das ebenso. Falken im EZB-Rat argumentieren jedoch, dass die Zinserhöhungen womöglich bis zur nächsten Sitzung im September fortgesetzt werden müssen, um die Inflation nachhaltig auf das 2%-Ziel zurückzuführen.

“Ich kann nicht sagen, dass der Sieg bereits unter Dach und Fach ist”, sagte EZB-Vizepräsident Luis de Guindos am Mittwoch in Frankfurt. “Ich denke, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden, und wir müssen uns die Entwicklung der Kerninflation sehr genau ansehen.”

Das Ratsmitglied Madis Müller sagte, dass es wahrscheinlich mehr als eine weitere Anhebung um einen Viertelpunkt geben wird, und wies darauf hin, dass die Kerninflation “leider noch keine Anzeichen einer Verlangsamung zeigt”.

Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen gingen weiter zurück, während die Händler die Zahlen verarbeiteten. Seit Handelsschluss am Freitag ist sie um fast 30 Basispunkte auf 2,26% gesunken.

Das statistische Bundesamt wird am 13. Juni eine vollständige Aufschlüsselung der Inflationszahlen veröffentlichen.

Überschrift des Artikels im Original:German Inflation Slows Significantly as ECB Rate Hikes Near End

--Mit Hilfe von Joel Rinneby und Harumi Ichikura.

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