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Inflation wird Indien-, Russland-Anleihen am härtesten treffen

(Bloomberg) -- Wenn der jüngste Anstieg der Inflationszahlen in den USA Vorbote eines globalen Trends ist, könnte dies besonders für Investoren in die Staatsanleihen Indiens, Russlands und Mexikos eine Hiobsbotschaft bedeuten.

Ein Bloomberg-Vergleich von zehn Schwellenländern ergab, dass die Bonds der drei Länder gegenüber einem Anstieg der Verbraucherpreise am sensibelsten sind. Ihre Realrenditen sind innerhalb der Gruppe gemessen am Drei-Jahres-Mittel derzeit am niedrigsten. Damit haben sie die geringste Marge, sollte es im Fahrwasser der großvolumigen Zentralbank-Stimulusmaßnahmen zu einem globalen Inflationsschock kommen.

Am widerstandsfähigsten gegenüber einem Inflationsschub sind der Analyse zufolge die Papiere Südafrikas und Indonesiens.

Für die Schwellenländer kann die Beschleunigung der Teuerungsraten besonders nachteilig sein, schmälert sie doch die Aufschläge, die Anleger bei der Realrendite für ihr geschultertes Risiko erhalten. Zunehmender Preisdruck hindert zudem die Notenbanken daran, die Zinsen zu senken. Dies macht es schwieriger, die Erholung der Wirtschaft von der Corona-Pandemie zu unterstützen.

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“Sollten die Zentralbanken gezwungen sein, eine weniger taubenhafte Haltung einzunehmen und sich neutraler zu verhalten, würde dies zu einem Ausverkauf bei kurzen und mittleren Laufzeiten führen”, sagte Jean-Charles Sambor, Chef des Bereichs Schwellenländer-Bonds bei BNP Paribas Asset Management in London. “Die Rally liegt unserer Meinung nach hinter uns.”

Über die Grenze

Ein Land, das bereits mit steigender Inflation konfrontiert ist, ist Indien. Mit einer Reihe von Zinssenkungen hat der Verbraucherpreisindex hier die 6%-Toleranzgrenze der Zentralbank überschritten. Bis auf den März lag die Inflation in diesem Jahr jeden Monat darüber. Die Realrendite zehnjähriger Indien-Bonds fiel angesichts dessen auf minus 0,68% und liegt damit fast zwei Standardabweichungen unter dem Dreijahresdurchschnitt.

Das Gros des Inflationsschubs in Indien stammt aus dem Anstieg der Nahrungsmittelpreise. In anderen Bereichen der von der Corona-Eindämmung belasteten Volkswirtschaft sind die Preisanstiege indessen geringer.

In Russland hat die annualisierte Zuwachsrate der Verbraucherpreise im Juli das 8-Monats-Hoch von 3,4% erreicht. Die Realrendite zehnjähriger Staatsanleihen fiel angesichts dessen auf 2,78%. Angesichts eines starken Anstiegs bei den Preisen für Obst und Gemüse hat sich in Mexiko die Inflation Anfang August weiter beschleunigt und übertraf erneut das Ziel der Notenbank. Damit nehmen die Erwartungen zu, dass die Zentralbank bald den Zyklus der Zinssenkungen beenden wird.

Breiteres Bild

Das Gesamtbild für Schwellenländer ist indessen deutlich weniger klar. Ein Verbraucherpreis-Index für die Emerging Markets insgesamt sank im zweiten Quartal auf 3,01% und lag damit deutlich unter dem 10-Jahres-Mittel von 4,75%.

„In der Vergangenheit hat reflationärer Preisdruck von den entwickelten Märkten auf die Schwellenländer übergegriffen, und so scheint es auch jetzt zu sein”, erklärte Schwellenländer-Bondstratege Damian Sassower von Bloomberg Intelligence in New York. “In Bezug auf die Schwellenländer-Zentralbanken besteht die Erwartung, dass sie nächstes Jahr beginnen werden, die Zinsschraube anzuziehen, da latenter Inflationsdruck überzuschießen beginnt.”

“Investoren auf der ganzen Welt fragen sich in Bezug auf die die enormen Stimulus-Volumina, wann sie die Inflation anheizen werden”, sagte Angus Bell von Goldman Sachs Asset Management. “Wir beobachten die Inflation sehr genau.”

HINWEIS: Marcus Wong ist ein Schwellenländer-Stratege bei Bloomberg News. Die von ihm geäußerten Beobachtungen sind seine eigenen und nicht als Anlageberatung gedacht.

Überschrift des Artikels im Original:Inflation Shock Will Hit Bonds Hardest in India, Russia, Mexico

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