Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • Nikkei 225

    38.471,20
    -761,60 (-1,94%)
     
  • Dow Jones 30

    37.798,97
    +63,86 (+0,17%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.178,74
    -200,74 (-0,34%)
     
  • CMC Crypto 200

    885,54
    0,00 (0,00%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.865,25
    -19,77 (-0,12%)
     
  • S&P 500

    5.051,41
    -10,41 (-0,21%)
     

Infektionswelle in China bedroht Provinzen und ländlichen Raum

PEKING (dpa-AFX) -Mit der bevorstehenden Reisewelle zum chinesischen Neujahrsfest Ende Januar wird sich das Coronavirus in China voraussichtlich noch deutlich weiter ausbreiten. Nach einer Studie chinesischer Wissenschaftler dürfte die Ansteckungswelle in den Millionenmetropolen wie Peking oder Shanghai ihren Höhepunkt bereits überschritten haben. Doch wird der massive Ausbruch bis Ende des Monats auch die Provinzen in Zentral- und Westchina sowie den ländlichen Raum erfassen, wie die Forscher warnten. Ihre Studie wurde im Wissenschaftsmagazin "Frontiers of Medicine" veröffentlicht.

Dauer und Ausmaß des bevorstehenden Ausbruchs in den Provinzen und auf dem Lande könnte durch die extensiven Reisen zum Neujahrsfest am 22. Januar "dramatisch erweitert" werden, heißt es in der Mittwoch vorliegenden Studie. Zu dem wichtigsten chinesischen Familienfest reisen traditionell Zig-Millionen in ihre Heimatdörfer. Der neuen Infektionswelle in kleinen und mittelgroßen Städten und in ländlichen Gebieten wird mit Sorge begegnet, weil dort viele ältere Menschen leben und die medizinische Versorgung häufig unzureichend ist.

Knapp einen Monat nach dem Ende der fast drei Jahre verfolgten strikten Null-Covid-Strategie in China haben sich bereits einige Hundert Millionen Chinesen mit dem Virus infiziert. Der riesige Ausbruch soll den Erwartungen nach noch bis März oder April andauern. Genaue Zahlen liegen nicht vor, weil die Behörden aufgehört haben, epidemiologische Daten zu veröffentlichen.

Um neue Varianten zu entdecken, müssen in allen Provinzen drei Krankenhäuser in jeweils drei Städten jede Woche Proben von 15 Infektionen, 10 schweren Erkrankungen und allen Toten sammeln und analysieren. Der Experte Xi Chen von der Yale School of Public Health in den USA hält das für unzureichend. "Ich fürchte, dass die Stichprobengröße zu klein ist", sagte Chen dem US-Magazin "Science". Größe und Bevölkerungsdichte müssten auch berücksichtigt werden.

Die Regierung in Peking hatte gegen Einreisebeschränkungen protestiert, die andere Länder - aus Sorge vor der Entstehung neuer Virus-Varianten - für Reisende aus der Volksrepublik verhängt haben. China selbst hatte bis zuletzt noch eine Woche strikte Hotel-Quarantäne bei der Ankunft verlangt und nur ganz wenige Visa vergeben. Auch nach der für Sonntag angekündigten Öffnung des Landes müssen weiter negative Tests für die Einreise nachgewiesen werden.