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Indisches Wirecard? Wie ein Shortseller-Team den Milliardär Gautam Adani in die Krise stürzt

Gautam Adani gehört zu den reichsten Menschen der Welt – noch.  - Copyright: Amit Dave/Reuters /Getty Images / filo / Collage: Dominik Schmitt
Gautam Adani gehört zu den reichsten Menschen der Welt – noch. - Copyright: Amit Dave/Reuters /Getty Images / filo / Collage: Dominik Schmitt

86 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 78 Milliarden Euro) hat das Rohstoff-Imperium von Gautam Adani in nur einer Woche an Wert verloren. Der indische Unternehmer befindet sich mitten in einem Sturm aus Betrugsvorwürfen, ausgelöst durch einen Bericht der US-amerikanischen Shortseller-Firma Hindenburg Research.

„Wie der drittreichste Mann der Welt den größten Betrug der Unternehmensgeschichte durchführt“, heißt der Titel der Analyse.

Seit Bekanntwerden der Anschuldigungen ist die Adani Enterpreise-Aktie um 28 Prozent eingebrochen. Der Aktiencrash hat sich enorm auf das Privatvermögen des Gründers Gautam Adani ausgewirkt: Sein Vermögen ist dieses Jahr bereits um 48,5 Milliarden Dollar (44 Milliarden Euro) gesunken und beträgt aktuell rund 72,1 Milliarden Dollar (65 Milliarden Euro).

Shortseller: „Über Jahrzehnte hinweg Aktienmanipulationen und Bilanzbetrug betrieben“

Inmitten seiner größten Krise sagt Adani jetzt die milliardenschwere Kapitalerhöhung des Mutterkonzerns Adani Enterprise ab, um Investoren vor möglichen Verlusten „zu bewahren“, wie er sagt. Nach dem extremen Ausverkauf der Aktie sei es „moralisch nicht korrekt“ gewesen, den Aktienverkauf fortzusetzen, so Adani.

Der Absturz des indischen Giganten begann vergangene Woche, als die Analysten-Firma Hindenburg Research mitgeteilt hat, auf fallende Adani-Kurse zu setzen.

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Zeitgleich veröffentlichten die Shortseller ihre Rechercheergebnisse, an denen sie zwei Jahre gearbeitet hätten. "Der indische Mischkonzern Adani Group hat über Jahrzehnte hinweg Aktienmanipulationen und Bilanzbetrug betrieben", heißt es in dem Bericht.

Ist die Adani-Gruppe das indische Wirecard?

Hindenburg Research wirft dem Adani-Imperium unter anderem vor, einen Mauritius-Fonds genutzt zu haben, um das wahre Ausmaß der Beteiligung der Familie an dem Konzern zu verschleiern und so Vorschriften zu umgehen, schreibt die "Financial Times".

Zudem soll die Adani-Gruppe die Aktienkurse ihrer börsennotierten Unternehmen durch die Nutzung von Offshore-Unternehmen manipuliert haben.

Adani hat die Betrugsvorwürfe wiederholt zurückgewiesen. Der Bericht sei „eine bösartige Kombination aus selektiven Fehlinformationen und veralteten, unbegründeten und diskreditierten Behauptungen", wird Adani von der britischen Wirtschaftszeitung zitiert.

Adani: Bilanz sei „gesund“

In einer Videoansprache, die kurz vor Börseneröffnung veröffentlicht wurde, wies der indische Milliardär Bedenken über die Finanzen der Gruppe zurück und erklärte, die Entscheidung, den Aktienverkauf für Adani Enterprises nicht fortzusetzen, werde "keine Auswirkungen auf unsere bestehenden Geschäfte und Zukunftspläne haben".

Adani gibt sich zuversichtlich: "Die Fundamentaldaten unseres Unternehmens sind stark. Unsere Bilanz ist gesund und unsere Vermögenswerte sind robust." Die Shortseller von Hindenburg Research sehen das jedenfalls anders.

lg