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Indiens junger Hotel-Tycoon will mit Oyo in Deutschland durchstarten

Mit 19 fand es Ritesh Agarwal spannender, eine Firma zu gründen, als jeden Tag zur Universität zu gehen. Sechs Jahre später ist das Start-up des Studienabbrechers aus Indien fünf Milliarden Dollar wert. Oyo heißt das Unternehmen, mit dem Agarwal die Reisebranche seiner Heimat umkrempelte und binnen weniger Jahre zum führenden Hotelanbieter des Landes wurde.

Das Konzept: Oyo nimmt kleine Hotels unter seine Marke und verpasst ihnen einheitliche Standards. Ähnlich wie bei dem US-Traditionsunternehmen Best Western, das aktuell 4200 Häuser zählt, bleiben die Hotelbetreiber meist selbstständig. In Indien, wo günstige Hotels schon mal Bruchbuden ähneln, schafft Oyo Vertrauen bei den Kunden. Inzwischen kooperiert die Firma mit 9000 Hotels in 260 indischen Städten.

Der Subkontinent ist Agarwal aber nicht groß genug: Er geht mit seinen Oyo-Hotels auf internationalen Expansionskurs und will die Kette nach Informationen des Handelsblatts nun auch nach Deutschland bringen. „Deutschland ist ein Tourismusmarkt mit einem enormen Potenzial“, teilt eine Sprecherin des Unternehmens auf Anfrage mit.

Reisende in dem Land hätten eine Affinität zu Hotels im günstigen und mittleren Marktsegment – das passt offenbar in das Oyo-Modell. Ein Oyo-Team sei derzeit damit beschäftigt, den Markt zu analysieren. In drei Monaten stehe dann der nächste Schritt an, heißt es.

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Nach Handelsblatt-Informationen geht Oyos Expansionsvorbereitung aber deutlich über bloße Marktanalyse hinaus. Vor mehreren Wochen hat das Unternehmen damit begonnen, in mehreren deutschen Großstädten nach Führungskräften für den Markteintritt zu suchen – darunter ein Landeschef mit Standort Berlin.

Auf einem Personalportal listet das Unternehmen rund 30 offene Stellen in Deutschland. Neben Berlin sucht Oyo offenbar auch nach Mitarbeitern in Köln, Frankfurt, Hamburg, München und Nürnberg. Das Versprechen in einer der Stellenanzeigen: Wer bei Oyo anheuert, arbeitet bereits 2023 für die größte Hotelkette der Welt. Die Fähigkeit zu großen Träumen beschrieb Agarwal einmal als einen der Grundsteine für seinen Erfolg. Tatsächlich hat er mit bescheidenen Mitteln Erstaunliches geleistet.

Als Gründer startete er zunächst mit einem 100.000-Dollar-Stipendium des Paypal-Gründers Peter Thiel. Inzwischen unterstützen immer mehr namhafte Investoren das Unternehmen, das sich als die sechstgrößte und am schnellsten wachsende Hotelkette der Welt beschreibt. Zuletzt führte die japanische Softbank-Gruppe eine Finanzierungsrunde an, bei der Oyo eine Milliarde Dollar erzielte. Anfang April gab Airbnb bekannt, mehr als 100 Millionen Euro in Agarwals Start-up zu investieren.

Das Geld nutzt Oyo für sein rasantes Wachstum. Ableger gibt es inzwischen in mehr als 20 Ländern, darunter sind China, Indonesien, die USA und Großbritannien. In der vergangenen Woche kauften die Inder den niederländischen Ferienwohnungsanbieter @Leisure, der bisher mehrheitlich zu Axel Springer gehörte, für 370 Millionen Euro.

Das Unternehmen ist in 13 Ländern aktiv und soll bei Oyo nun das Geschäft mit Wohnungsvermietungen als zweites Standbein neben Hotels stärken. Auch Mitarbeiter der deutschen @Leisure-Tochter TraumFerienwohnungen wurden vergangene Woche bei einer Präsentation indischer Manager in Bremen als neuer Teil der Oyo-Familie begrüßt.