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Indien installiert ersten "Smog-Turm": ein riesiges Gerät aus 40 Ventilatoren, das die Luft in Neu-Delhi filtern soll

Ein Mann sitzt neben dem Smog-Turm in Neu-Delhi in Indien.
Ein Mann sitzt neben dem Smog-Turm in Neu-Delhi in Indien.

In der indischen Hauptstadt Neu-Delhi wurde der erste "Smog-Turm" des Landes eröffnet. Mit dieser Anlage soll die Luft in der am stärksten verschmutzten Hauptstadt der Welt gereinigt werden. Doch Experten zeigen sich skeptisch über die Wirksamkeit des Systems, wie lokale Nachrichtenagenturen berichten. Mithilfe von 40 riesigen Ventilatoren und 5.000 Filtern saugt der 25 Meter hohe Turm verschmutzte Luft von oben an, filtert sie und pumpt sie dann von unten wieder heraus, berichtet der lokale Nachrichtensender NDTV. Laut The Indian Express deckt der Turm einen Radius von einem Quadratkilometer ab und filtert etwa 990 Kubikmeter Luft pro Sekunde.

"Heute ist ein großer Tag für Delhi in seinem Kampf für saubere Luft und gegen die Verschmutzung", sagte der Bürgermeister der Stadt, Arvind Kejriwal, bei der Inbetriebnahme des Turmes. Allerdings ist die Luftverschmutzung nach wie vor ein schwerwiegendes Problem in ganz Indien. Eine im Fachmagazin "Lancet" veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2020 ergab, dass 1,67 Millionen Todesfälle im Jahr 2019 auf die Folgen der Luftverschmutzung zurückzuführen waren.

Laut Berichten von IQAir, einer Schweizer Gruppe, die die Luftqualität misst, war Neu-Delhi in den vergangenen drei Jahren die am stärksten verschmutzte Hauptstadt der Welt. IQAir misst die Luftqualität anhand von Feinstaubwerten (PM2,5), die Entzündungen in der Lunge und den Atemwegen verursachen und zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen können.

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Nach Angaben von IQAir überschreitet die Luft in Neu-Delhi regelmäßig die zulässigen PM2,5-Werte um das bis zu Zwanzigfache. Nach Einschätzung von Experten benötigt die Stadt mindestens 213 Smogtürme, um das Problem der Luftverschmutzung zu lösen. Bei dem am Montag vorgestellten Turm handelt es sich um ein Pilotprojekt. Die Behörden werden ihn zwei Jahre lang auf seine Wirksamkeit hin untersuchen, berichtet NDTV.

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Kritiker halten die Smog-Türme jedoch für eine kostspielige Ablenkung von dem, was ihrer Meinung nach die richtige Lösung wäre: die Eindämmung der Emissionen. "Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass dieses Projekt sinnlos und eine absolute Verschwendung ist", sagte Karthik Ganesan, wissenschaftlicher Mitarbeiter des indischen Ausschusses für Energie, Umwelt und Wasser.

Auch Tanushree Ganguly, Programmleiterin des Umweltrates, sieht keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass die Türme die Luftverschmutzung wirksam reduzieren können. Angesichts des Preises von zwei Millionen Dollar für den Turm äußerte Dipankar Saha, ehemaliger Direktor des indischen Umweltministeriums ebenfalls Bedenken: "Der Turm ist lokal begrenzt. Wie viele solcher Anlagen mit so hohen Investitionskosten sind für Delhi erforderlich?", sagte er.

Im Jahr 2018 baute China einen ähnlichen Smog-Turm – einen 100 Meter hohen Luftreiniger – in der Stadt Xian. Die Behörden sind noch dabei, seine Wirksamkeit zu bewerten. Doch die ersten Ergebnisse sollen vielversprechend sein.

Dieser Artikel wurde von Ilona Tomić aus dem Englischen übersetzt und editiert. Das Original lest ihr hier.