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Immobilienexperte wird neuer Chef der Messe Berlin

Der langjährige Siemens-Manager übernimmt im Januar die Führung der Messe Berlin. Die Messegesellschaft schreibt im Coronajahr hohe Verluste.

Mitten in der größten Messekrise aller Zeiten hat die Messe Berlin einen neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung ernannt. Martin Ecknig löst im Januar Christian Göke ab, der nach mehr als 20 Jahren an der Spitze bereits im April um eine Vertragsauflösung gebeten hatte.

Die Ernennung von Ecknig kommt für viele aus der Messewirtschaft überraschend. Hat der gebürtige Berliner doch bisher keine Erfahrung in der Branche. Der 53-jährige Manager ist Immobilienexperte und kommt von Siemens. Dort hat Ecknig auch seine Ausbildung absolviert und sich seit 1983 im Unternehmen hochgearbeitet über Stationen in Hongkong, Schanghai und München.

Ecknig war unter anderem Leiter Immobilien Deutschland, wo er für Gebäude mit mehr als fünf Millionen Quadratmetern Büro-, Produktions- und Logistikfläche an 600 Standorten zuständig war. 2019 stieg er bei Siemens zum Global Head of Customer Service Companies & Corporate auf. Seit März war er Real Estate Business Partner der Siemens AG.

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Auch bei der Messe Berlin hat Ecknig unter anderem mit Immobilien zu tun. Mit einer Hallenfläche von 170.000 Quadratmetern und einem Freigelände von 100.000 Quadratmetern ist die Messe Berlin flächenmäßig die sechstgrößte Messegesellschaft in Deutschland. Hallen und Gebäude werden seit Jahren mit vielen Millionen modernisiert. „Deutsche Messegelände sind heute überdimensioniert und oft veraltet“, sagt ein Brancheninsider, der nicht genannt werden möchte. Die Berliner errichteten moderne Gebäude wie den City Cube etwa für Hauptversammlungen und den Hub27 – ein Hybrid aus Ausstellungshalle und Konferenzzentrum.

In der Coronakrise blieben jedoch auch in Berlin die Hallen meist leer. Viele Messen wie die ITB oder ILA mussten abgesagt werden oder fanden wie die IFA nur im Kleinformat für Fachbesucher statt. Der Trend geht in Richtung hybride Messen, für die es weniger Fläche braucht. Auch die Publikumsmesse Grüne Woche findet 2021 nur für Fachbesucher statt.

Neuer Chef steht vor schwierigen Aufgaben

Neben dem Digitalen wird das Auslandsgeschäft für die Messe Berlin immer wichtiger. Die Berliner veranstalten etwa Ableger ihrer Weltleitmessen Fruit Logistica oder ITB in Asien. Weitere Messen im Ausland sind in Planung. Hierbei dürfte Ecknigs internationale Managementerfahrung in Asien hilfreich sein.

„Heute braucht es als Messechef eigentlich eine eierlegende Wollmilchsau“, meint der Insider. Ein Messechef müsse Branchenkenner, internationaler Netzwerker, Kommunikator sowie Immobilien- und Digitalisierungsexperte zugleich sein.

Ecknig steht vor schwierigen Aufgaben. Laut „Tagesspiegel“ müsste der Berliner Senat allein in diesem Jahr schätzungsweise 65 Millionen Euro bereitstellen, um die Verluste der Messe Berlin auszugleichen. 2019 setzte die Messegesellschaft knapp 286 Millionen Euro um. Bei der Bewerbung um die Automobilmesse IAA war die Hauptstadt leer ausgegangen.

„Die gesamte Messebranche und mit ihr die Messe Berlin befinden sich weiterhin in einer schwierigen Phase“, konstatiert der Aufsichtsratsvorsitzende der Messe Berlin, Wolf-Dieter Wolf. Für das Unternehmen, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie den Gesellschafter komme es jetzt auf die „Balance von konzernübergreifender Weitsicht und Führungskraft“ an.