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Immer mehr Unternehmen setzen auf Schnelltests

Ein speziell geschulter Mitarbeiter des Maschinenbauers Harro Höfliger führt bei einem Kollegen einen Corona-Schnelltest durch.
Ein speziell geschulter Mitarbeiter des Maschinenbauers Harro Höfliger führt bei einem Kollegen einen Corona-Schnelltest durch.

Corona-Tests gelten neben Hygieneregeln und Impfen als ein wichtiger Baustein im Kampf gegen die Pandemie. Immer mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern Schnelltests an. Die Politik mahnt zur Eile.

Berlin (dpa) - Immer mehr Unternehmen in Deutschland wollen ihren Belegschaften Schnelltests zur Erkennung des Coronavirus anbieten.

Der Autobauer Volkswagen etwa stellt allen Beschäftigten an seinen deutschen Standorten nach Ostern zweimal in der Woche einen Test zur Verfügung. Damit werde die Teststrategie um einen Baustein erweitert, teilte VW mit. Auch Unternehmen wie Opel oder Thyssenkrupp kündigten an, die Testangebote auszudehnen.

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Kanzlerin Angela Merkel (CDU) pochte am Donnerstag erneut darauf, dass die Wirtschaft verstärkt testen soll und verwies auf eine Selbstverpflichtung, die Anfang April endet. «Wenn nicht der überwiegende Teil der deutschen Wirtschaft (...) das muss in die Richtung 90 Prozent sein, Tests seinen Mitarbeitern anbietet, dann werden wir mit regulatorischen Maßnahmen in der Arbeitsschutzverordnung dazu vorgehen.» Merkel kündigte eine Entscheidung für Mitte April an.

Die vermehrte Nutzung von Schnelltests gilt neben den Hygieneregeln und dem Impfen als ein Baustein im Kampf gegen die dritte Pandemiewelle, die sich bedrohlich aufbaut. Allein am Donnerstag meldete das Robert Koch-Institut 22.657 Neuinfektionen. Auf der Deutschlandkarte färben sich immer mehr Städte und Kreise tiefrot, weil dort die Fallzahlen gestiegen sind. Die Hoffnungen auf Öffnungen werden damit vielerorts enttäuscht. «Je mehr wir testen, umso weniger müssen wir einschränken», sagte Merkel.

Der Aufruf der Wirtschaft zu einer Ausweitung der Corona-Tests in Firmen trifft nach Einschätzung der Spitzenverbände auf große Resonanz. Dem Appell seien in den ersten Tagen Unternehmen von mehr als der Hälfte aller Beschäftigen gefolgt, sagte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes BDA, Steffen Kampeter. Täglich kämen weitere hinzu. «Dabei stoßen sie auch auf Herausforderungen wie die Integration von Tests in die betrieblichen Abläufe oder auf Hindernisse, beispielsweise bei der Beschaffung von Selbsttests aufgrund schleppender Zulassungen.»

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks berichtete, nach ersten Rückmeldungen lasse sich als Tendenz erkennen, dass rund die Hälfte der Handwerksbetriebe ihren Beschäftigten Tests anbiete oder dies bald plane, sagte eine Sprecherin. «Bei den anderen scheitert es häufig nicht am Willen, sondern an fehlenden Test-Kits.» Eine Testpflicht lehnen die Verbände ab.

Auch große Konzerne setzen bereits auf Tests für ihre Mitarbeiter. Die Verfügbarkeit ist allerdings eine Einschränkung.

Die Supermarktketten Aldi Nord und Aldi Süd stellen nach eigenen Angaben seit vergangener Woche allen Beschäftigten in Präsenzarbeit wöchentlich einen Selbsttest zur Verfügung. Bei Rewe ist die Verteilung der Selbsttests ebenfalls angelaufen, wie ein Sprecher sagte. Angeboten wird demnach zunächst ein Test in der Woche. Dies sei aber eine Frage der Verfügbarkeit.

Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp stellt nach eigenen Angaben ab Anfang April allen rund 56.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Deutschland zunächst ein Set mit fünf Schnelltests zur Verfügung. Opel hat nach eigenem Bekunden Zehntausende Selbsttests bestellt und will alle Beschäftigten mindestens einmal in der Woche testen, sofern sie nicht zu Hause arbeiten. Bei Daimler bekommen Mitarbeiter, die vor Ort arbeiten, laut Konzern einmal pro Woche einen Selbsttest, um sich zu Hause zu testen.

Die Commerzbank stellt Mitarbeitern auf Bestellung Tests zur Verfügung, wie ein Sprecher sagte. Der Heimarbeitsanteil liegt demnach in Deutschland einschließlich der Filialen bei deutlich über 50 Prozent. Die Konkurrentin Deutsche Bank will Mitarbeiter, die vor Ort sein müssen, flächendeckend mit Tests ausstatten, sobald sie ausreichend vorhanden sind. Grundsätzlich gelte, wer im Homeoffice arbeiten könne, solle dies tun, sagte eine Sprecherin. Ohne Filialen betrage der Anteil etwa 80 Prozent.

Der Karlsruher Energieversorger EnBW bietet laut Konzernchef Frank Mastiaux schon seit geraumer Zeit Tests für «betriebskritisches Personal» an, das beispielsweise für wichtige Infrastruktur verantwortlich ist. Ab dem 6. April sollen alle Mitarbeiter die Möglichkeit zu freiwilligen Tests bekommen.

Beim Softwarehersteller SAP werden am Stammsitz in Walldorf nach Angaben eines Sprechers schon seit Monaten denjenigen Mitarbeitern Schnelltests angeboten, die etwa bei Präsenz-Meetings auf Kollegen treffen.