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Immer mehr Länder geben AstraZeneca für alle frei: Das müsst ihr dabei beachten

Der Impfstoff von AstraZeneca ist in drei Bundesländern für alle Altersgruppen freigegeben worden: nach Sachsen entschieden am Mittwoch auch Mecklenburg-Vorpommern und Bayern, die Priorisierung für diesen Impfstoff komplett aufzuheben. Bei Menschen unter 60 Jahren ist jedoch vor dem Spritzen eine ausführliche Beratung durch den Impfarzt notwendig, wie die Gesundheitsministerien mitteilten.

Wegen sehr seltener Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) soll der AstraZeneca-Impfstoff in Deutschland seit dem 31. März in der Regel nur noch bei Menschen ab 60 Jahren eingesetzt werden.

Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) sagte am Mittwoch: "Die Freigabe ist ein Angebot, dass diejenigen, die keine oder wenige Vorbehalte gegen den Impfstoff haben, die Möglichkeit nutzen können, sich gegen das Coronavirus auch impfen zu lassen. Ziel ist es weiter, dass kein Impfstoff liegen bleibt und wir weiter beim Durchimpfen der Bevölkerung vorankommen."

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Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) teilte am Mittwochabend in München mit: "Die Ärzte kennen ihre Patienten gut und wissen, wem sie aus dem Kreis der unter 60-Jährigen unter Berücksichtigung der Vorgaben der Ständigen Impfkommission ein Impfangebot mit diesem Wirkstoff machen können - und beraten hierzu ausführlich." Dieses besondere Vertrauensverhältnis solle genutzt werden, "denn jede Dosis Impfstoff muss möglichst rasch verimpft werden."

Im Corona-Hotspot Hof in Bayern werden seit vergangener Woche bereits auch über 18-Jährige mit einem Sonderkontingent des AstraZeneca-Vakzins geimpft. Zudem hatten immer mehr Landkreise im Freistaat mitgeteilt, bei Impfaktionen AstraZeneca-Dosen für alle Erwachsenen anzubieten. Sowohl der niederbayerische Landkreis Dingolfing-Landau als auch der Landkreis Mühldorf am Inn in Oberbayern kündigten am Mittwoch an, am kommenden Wochenende "offene Impftage" für alle ab 18 Jahren anbieten zu wollen.

Auch in Bremen gibt es Überlegungen, die Impfreihenfolge für AstraZeneca aufzuheben. Grund sei die Zurückhaltung vieler Impfberechtigter bei den Mittel, sagte Sprecher Lukas Fuhrmann dem "Weser-Kurier". Es sei deshalb vorstellbar, allen unter 60-Jährigen ein offenes Angebot zu machen - sprich eine Impfung mit AstraZeneca ohne Einladung oder Termin. Das erwäge man allerdings erst, wenn es mehr Impfstoff von AstraZeneca gebe als Impfberechtigte über 60 Jahre.

"AstraZeneca ist nicht verboten für unter 60-Jährige", sagte Fuhrmann. Die Ständige Impfkommission empfehle lediglich eine sorgfältige ärztliche Aufklärung. Noch herrsche Knappheit bei den Impfstoffen. Deshalb beinhalte der Anspruch auf Impfung nicht das Recht, den Impfstoff eines bestimmten Herstellers zu wählen.

"Wir erleben bei den Jahrgängen zwischen 67 und 70 Jahren, die jeweils ein Impfangebot mit dem für sie vorgesehenen Impfstoff AstraZeneca erhalten haben, ein deutlich zurückhaltenderes Buchungsverhalten", sagte Fuhrmann. Die Folge seien leere Impfzentren. Womöglich seien die Menschen verunsichert und warteten lieber ab, ob sie bei einem niedergelassenen Arzt das Vakzin von Biontech/Pfizer erhalten.

Für Patienten, die jünger als 60 Jahre sind und sich trotzdem mit Astrazeneca impfen lassen möchten, forderten Kassenärzte eine Ansage des Robert Koch-Instituts oder des Bundesgesundheitsministeriums. "Da erwarten wir schnellstmöglich eine Handhabe", sagt Christoph Fox von der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen (KVHB) der Zeitung. "Außerdem fordern wir, dass für den AstraZeneca-Impfstoff die Priorisierung aufgehoben wird." Dann müssten die Praxisärzte bei übrig gebliebenen Dosen nicht erst in die Wartelisten schauen, sondern könnten einfach die nächstbesten Patienten impfen, die dazu bereit sind.

Sollten die derzeit von den Impfstoff-Herstellern geplanten Lieferungen nach Deutschland tatsächlich in den nächsten Wochen so kommen, könnte ab Mitte Juni auch die Impfpriorisierung für die anderen Mittel fallen, heißt es in Kreisen von Bund und Ländern.

dpa/lp