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IG Metall: Tarifabschluss und Staatshilfe stabilisieren den Konsum

FRANKFURT (dpa-AFX) -Die IG Metall erwartet für das neue Jahr trotz hoher Inflation eine stabile Wirtschaftsentwicklung, zu der auch der Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie beitragen werde. Die Kombination aus staatlichen Entlastungen und tariflichen Steigerungen werde 2023 zu einem "Milliarden-Booster", sagte der Erste Vorsitzende Jörg Hofmann in Frankfurt der Deutschen Presse-Agentur. "Die Konsumkraft wird stabilisiert."

Natürlich gebe es weiterhin globale Risiken wie eine Verschärfung des Ukraine-Kriegs oder die ungeklärte Covid-Situation in China, räumte der IG-Metall-Chef ein. "Aber aus meiner Sicht ist das Glas mehr als halb voll, und dazu hat die umsichtige Tarifpolitik der IG Metall wie auch anderer Gewerkschaften beigetragen."

Hofmann verteidigte den in Baden-Württemberg verhandelten Kompromiss für bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigte der Metall- und Elektro-Industrie trotz aktueller Reallohnverluste. Er sichert den Beschäftigten in den kommenden beiden Jahren Lohnerhöhungen in zwei Stufen um 8,5 Prozent und 3000 Euro steuer- und abgabenfreie Einmalzahlungen. Die Gewerkschaft habe immer gesagt, dass die gegenwärtig extremen Teuerungsraten nicht ausschließlich über Tariferhöhungen ausgeglichen werden könnten. "Es gibt ja daneben auch bereits deutlich spürbare staatliche Entlastungen für die Haushalte, wie wir sie stets gefordert haben", sagte der Gewerkschaftschef.

Politisch gehe es 2023 weiterhin darum, bei der Energie- und Verkehrswende sowie bei der Digitalisierung das Tempo deutlich zu erhöhen, so Hofmann. Dazu gehörten zwingend Investitionen in die Beschäftigten, die diese Prozesse begleiten sollten. "Wir brauchen einen weiteren Wumms bei der Qualifizierung und der arbeitsmarktpolitischen Unterstützung. Die Transformation in Zeiten des Fachkräftemangels gelingt nur, wenn nicht nur Investitionen in Maschinen und Produkte gefördert werden, sondern auch die Beschäftigten im Wandel unterstützt werden." Sie müssten die Kompetenzen erwerben können, die ihnen die Perspektive für eine sichere berufliche Entwicklung eröffnen, bis hin zu einer zweiten Berufsausbildung. "Das kann man nicht allein dem Markt überlassen, hier braucht es staatliches Handeln", fordert Hofmann.

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Als Beispiel nannte der Metaller die Automobilindustrie und ihre Zulieferer: "Wenn im Jahr 2028 die neue Abgasnorm Euro 7 geschafft und der letzte optimierte Verbrennungsmotor auf den Markt gekommen ist, haben rund 80 000 Menschen auf einen Schlag keine Beschäftigung mehr, die heute noch in der Entwicklung und Erprobung arbeiten." Man müsse die kommenden fünf Jahre nutzen, diese Menschen nicht allein in die Rente zu verabschieden, sondern sie mit Qualifizierung in neue Tätigkeiten zu bringen.

Dazu habe die IG Metall das Transformations-Kurzarbeitergeld vorgeschlagen. "Das kann nicht allein aus dem Haushalt der Bundesagentur für Arbeit bezahlt werden. Wir brauchen aus dem 177 Milliarden-Euro-Klimafonds einen ordentlichen Teil, um auch die berufliche Neuorientierung und Qualifizierung der Menschen zu unterstützen."