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IG Metall stellt wegen Inflation höchste Lohnforderung seit 2009

(Bloomberg) -- Die größte deutsche Einzelgewerkschaft IG Metall fordert eine Lohnerhöhung in einem “Korridor” von 7% bis 8%, um den 3,8 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie bei der Bewältigung der galoppierenden Inflation zu helfen.

Die am Montag beschlossene Empfehlung des IG Metall-Vorstands für die kommende Tarifrunde ist die höchste Lohnforderung seit etwa 13 Jahren und trägt dem Druck auf die Arbeitnehmer Rechnung, der durch den Krieg in der Ukraine und die anhaltende Lieferklemme ausgelöst wurde. Der “Korridor” für die Lohnforderung entspricht am unteren Ende in etwa der Prognose der Bundesbank für den Preisanstieg in diesem Jahr.

Die im September beginnende Tarifrunde ist die größte in Deutschland und gilt als wegweisend für Löhne und Gehälter in sämtlichen Branchen. Sie dürften gerade dieses Jahr von der Europäischen Zentralbank mit Argusaugen verfolgt werden. Die Währungshüter sind in Sorge, dass deutliche Lohnerhöhungen eine Inflationsspirale antreiben könnten.

Der IG-Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann forderte die Politik auf, zur Entlastung der Arbeitnehmer von den steigenden Lebenshaltungskosten beizutragen. Ein Inflationsausgleich könne in der jetzigen Situation “nicht allein Aufgabe der Tarifpolitik sein”, sagte er am Montag auf einer Pressekonferenz. Die Gewerkschaft wird ihre Forderung am 11. Juli abschließend formulieren.

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Die Inflation in Deutschland hat im Mai mit einem Preisanstieg von 8,7% gegenüber dem Vorjahr einen neuen Höchststand erreicht. Arndt Kirchhoff, Chef der nordrhein-westfälischen Arbeitgebervereinigung Gesamtmetall, warnte am Wochenende, dass “überzogene Tarifabschlüsse” die Inflation weiter anheizen würden.

Einen Hinweis darauf, wie sich die Verhandlungen im September entwickeln könnten, lieferte die IG Metall in der Vorwoche, als sie eine Lohnerhöhung von 6,5% über 18 Monate sowie eine Einmalzahlung von 500 Euro für die Stahlarbeiter erreichte. Dies ist die größte Lohnerhöhung seit 30 Jahren.

Allerdings entsprach dieser Abschluss aufs Jahr gerechnet einem Wachstum von lediglich 4,3% und sah damit nicht nach dem Beginn einer Lohn-Preis-Spirale aus, analysierte Barclays-Volkswirt Mark Cus Babic. Greg Fuzesi, Ökonom bei JPMorgan, stimmte dem zu und bezeichnete das Ergebnis als “keine besonders starke Lohnerhöhung, insbesondere wenn man den Inflationsanstieg und die gute Auftragslage der deutschen Industrie berücksichtigt”.

Überschrift des Artikels im Original:

Germany’s Biggest Union Pushes for 7% to 8% Raise in Wage Talks

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