NÜRNBERG (dpa-AFX) -Die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt hat sich laut einer Untersuchung weiter verschlechtert. Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist im Oktober um 0,4 Punkte auf 99,5 Punkte gesunken, wie ein Sprecher des Instituts am Montag in Nürnberg mitteilte. Mit Ausnahme der ersten Corona-Welle habe das Barometer noch nie so tief gestanden.
Dem Arbeitsmarkt stehe ein schwieriger Winter bevor, sagte der IAB-Experte Enzo Weber. Für das Barometer werden die Erwartungen aller deutschen Arbeitsagenturen für die nächsten drei Monate abgefragt. Es gilt damit als Frühindikator für die künftige Entwicklung des Arbeitsmarktes. Ein Wert von 100 gilt als neutraler Ausblick, ein Wert unter 100 deutet eine negative Entwicklung an.
"Die Arbeitsagenturen erwarten, dass der Wirtschaftsabschwung die Arbeitslosigkeit weiter steigen lässt", fügte Weber hinzu. Der Frühindikator für die Beschäftigung fiel im Oktober um 0,1 Punkte auf 102,6 Punkte. Die Beschäftigungsaussichten blieben damit positiv, aber im Vergleich zum Frühjahr deutlich gedämpft.
Ebenfalls schlechte Aussichten gibt es demnach beim Blick auf den europäischen Arbeitsmarkt (European Labour Market Barometer). Dieses Barometer unterschritt zum sechsten Mal in Folge den Wert von 100 Punkten - es fiel um 0,2 Punkte auf den Wert von 99,1 Punkte. "Die Weltkonjunktur lahmt nach der Energiekrise. Und mit ihr die europäischen Arbeitsmärkte", sagte Weber.