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IAB: Erleichterungen beim Ausländer-Zuzug müssten weiter gehen

NÜRNBERG (dpa-AFX) -Die von der Bundesregierung vorgelegten Erleichterungen bei der Zuwanderung von Fachkräften reichen nach Ansicht des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) nicht aus, um den Fachkräftemangel in Deutschland wirksam zu bekämpfen. "Die Reformpläne der Ampelkoalition zur Erweiterung des Zuzugs von Fachkräften aus Drittstaaten sind sinnvoll, sie gehen aber nicht weit genug", sagte IAB-Direktor Bernd Fitzenberger am Mittwoch in Nürnberg.

Bislang beschränke sich die gesteuerte Zuwanderung zu Erwerbszwecken aus Drittstaaten höchstens auf etwa 60 000 Personen pro Jahr. "Ein Grund dafür ist, dass die derzeitigen Zuwanderungsregelungen zu restriktiv sind", sagte Fitzenberger. Arbeitsmarktexperten gehen von einer Nettozuwanderung von 400 000 Menschen pro Jahr aus EU- und Drittstaaten aus, die nötig sind, um die Fachkräftelücke in Deutschland zu schließen.

Die Bundesregierung will den Zuzug erleichtern. Künftig soll etwa eine Arbeitsplatzzusage in Deutschland für die Einreisegenehmigung ausreichen, auch wenn der bisher geforderte Qualifikationsnachweis nicht erbracht werden kann - viele Zuwanderer scheitern derzeit, weil ihre ausländische berufliche Qualifikation formal in Deutschland nicht anerkannt wird. Weiter sollen die Gehaltsschwellen für die Blaue Karte Europa reduziert werden - bisher müssen die Bewerber hierfür eine Zusage für einen Job haben, der mit mindestens 58 400 Euro brutto pro Jahr dotiert ist. Außerdem soll über ein Punktesystem ein Kontingent für ausländische Arbeitskräfte geschaffen werden, die sich in Deutschland eine Arbeit suchen dürfen, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen.

Fitzenberger geht davon aus, dass die Maßnahmen nicht ausreichen werden. Er schlägt vor, etwa beim geplanten Punktesystem neben Kenntnissen der deutschen Sprache auch Englischkenntnisse zu honorieren. In vielen Berufen sei es möglich, mit Kenntnissen in Englisch auch in Deutschland zu arbeiten. Für andere Berufe, etwa in der Pflege, schlägt Fitzenberger das Arbeiten auf Probe vor, sollten Abschlüsse nicht sofort anerkannt werden können.

Der Mangel an Arbeitskräften wird von Wirtschaftsexperten derzeit als eines der großen Wachstumshemmnisse in Deutschland bezeichnet. Hintergrund ist die Alterspyramide in der Bundesrepublik. Derzeit beginnen die geburtenstarken Jahrgänge der 1950er und frühen 1960er Jahre in den Ruhestand zu gehen. Es kommen nicht ausreichend junge Erwerbstätige nach. Die Problematik wirft auch bei Sozialpolitikern Sorgenfalten in Bezug auf die finanzielle Ausstattung des Sozialsystems auf.