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Hüfner: „Eurokrise ist in zwei Jahren Geschichte“

Investment-Konferenz von FondsConsult in Elmau: FundResearch berichtet exklusiv.

Goldlöckchen und die drei Bären – wer kennt dieses Märchen nicht? Das (Shenzhen: 002421.SZ - Nachrichten) kleine Mädchen, das das Haus der drei Bären betritt, den Brei von ihren Tellern isst, auf ihren Stühlen sitzt und in ihren Betten schläft. Der Brei der ersten beiden Teller schmeckt ihr nicht. Der (Shenzhen: 002631.SZ - Nachrichten) dritte ist wunderbar. Die ersten beiden Stühle sind nicht bequem. Auf dem dritten fühlt sie sich wohl. Die ersten beiden Betten, in denen sie liegt, passen von der Größe nicht. Im dritten schlummert sie tief und fest. Nachdem sie einige Varianten ausprobierte, ist im dritten Anlauf alles perfekt.

Perfekte Ausgangsposition für Europa

Das Märchen lässt sich auf Europa übertragen, findet Martin Hüfner, Chefvolkswirt von Assenagon Asset Management. Auch dort wurden in der Finanzkrise einige Maßnahmen ausprobiert, bis es wieder bergauf ging. „Europa befindet sich in einer nahezu perfekten Ausgangsposition, die es so fast noch nie gab.“ Nach der Finanzkrise seien die Volkswirtschaften wieder gesund und die Staaten verzeichneten einen kräftigen Konjunkturaufschwung. Das Außergewöhnliche daran: Es gibt kaum Inflation. „Normalerweise geht ein starkes Wachstum mit einer ansteigenden Inflation einher“, erläutert Hüfner. „Inflation haben wir aber im Moment kaum. Es handelt sich um ein wirklich stabiles Wachstum, das es ganz selten gibt.“ Die aktuelle Angst vor einer Deflation hält der Volkswirt für unbegründet: „Die Deflation – die faktisch keine ist – ist gewollt. In den europäischen Krisenstaaten sinken die Preise und dadurch wird der Konsum angetrieben.“ Insgesamt sei die europäische Finanzkrise auf einem guten Weg (Other OTC: WEGZY - Nachrichten) , zu Ende zu gehen. Das zeigten unter anderem die Target (NYSE: TGT - Nachrichten) -Salden der Bundesbank, die seit 2012 rückläufig und von 750 Milliarden auf 499 Milliarden Euro gesunken sind. Auch der Rückgang der Lohnstückkosten – also fundamentale Faktoren – trägt zu diesem Weg bei. „2016 oder spätestens 2017 ist die Finanzkrise Geschichte“, sagt Hüfner.

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Einige Baustellen gibt es noch

Doch noch gibt es einiges zu tun: „Der Primärüberschuss, über den sich Griechenland derzeit freut, kommt daher, dass die Regierung in Athen ihre Rechnungen nicht bezahlt“, konstatiert der Volkswirt. Bei den öffentlichen Haushalten liege noch einiges im Argen. Das gelte auch für Deutschland, wo die Ausrüstungsinvestitionen seit 1990 tendenziell rückläufig seien. „Deutschland profitiert aktuell vom starken Export“, so Hüfner. „Das bedeutet aber nicht, dass wir besser geworden sind, sondern die Staaten, in die wir exportieren.“ Deutschland müsse die Kurve kriegen, will es nicht zu einem Krisenland werden.

Von den Zentralbanken erwartet Hüfner, dass sie die Liquidität in diesem Jahr abbauen werden. Von der neuen Fed-Chefin Janet Yellen zeigt er sich erfreut: „Sie weiß, was sie tut und wie sie die Märkte auf ein Ende des Taperings vorbereitet.“ Auch die EZB werde in diesem noch umschalten und die Zinsen dürften weltweit wieder etwas anziehen.

DAX ist vorerst am Limit

Und die Märkte? Die sind aus Sicht des Experten am Limit – auch der Deutsche Aktienindex DAX. Hier sei derzeit Vorsicht geboten: „Es wäre gut, wenn der DAX auf 8.500 bis 8.000 Punkte fällt. Dann kann wieder investiert werden.“ Doch sollte er die Marke von 8.000 Punkten nicht unterschreiten. „Dann ist das Goldlöckchen-Umfeld vorbei“, warnt Hüfner. Von Investitionen in den derzeit steigenden Goldpreis rät er indes ab: „Gold ist das gefährlichste Investitionsmittel der Welt. Es ist nur ein einziges gut, es korreliert nicht und die Spieler auf dem Weltmarkt – die Zentralbanken – haben ihre eigenen Ziele.“

Die aktuelle Krim-Krise ist für Hüfner kein großes Problem: „Die Angst vor einem Krim-Krieg haben die Märkte eingepreist. Es wird aber nicht dazu kommen.“ Die Gefahr eines Energie-Crashs sei jedoch groß, auch wenn der Volkswirt ihn nicht erwartet. Dennoch raube es den Märkten derzeit die Euphorie. Vor Sanktionen des Westens gegen Russland sollten sich Marktteilnehmer hingegen nicht fürchten. „Bisher sind es ja nur recht leichte Sanktionen“, sagt Hüfner. Doch auch stärkere Sanktionen dürften kein Problem sein. „Die Märkte werden dann zwar kurz nach unten fahren, aber sie werden es verkraften.“ Stock-Pickern rät er jedoch, Russland-Engagements von Unternehmen frühzeitig zu identifizieren und sie zu meiden.

(PD)