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HSBC weist Vorwürfe zurück, Huawei in eine Falle gelockt zu haben

Chinesische Medien werfen der Bank vor, US-Untersuchungen gegen Huawei ausgelöst zu haben. Für das wichtige Asiengeschäft ist das nicht ungefährlich.

Der Konflikt zwischen China und den USA hat die britische Großbank HSBC erreicht. Chinesische Medien haben am Wochenende berichtet, dass das Institut dem chinesischen Technologieunternehmen Huawei eine Falle gestellt habe. Dadurch seien Untersuchungen der USA ausgelöst worden. HSBC wies die Vorwürfe in einer Erklärung über die populäre chinesische App Wechat zurück. Zuerst hatte die „Financial Times“ darüber berichtet.

„Die zeitliche Abfolge der Ereignisse im Fall Huawei macht absolut klar, dass HSBC die Untersuchung von Huawei nicht veranlasst hat“, erklärte die Großbank. Die Untersuchung von Huawei durch die US-Regierung habe schon lange begonnen, bevor HSBC in den Fall verwickelt worden sei.

Als Antwort auf eine Informationsanfrage des US-Justizministeriums habe man lediglich die objektiven Fakten vorgelegt, erklärte die Bank. HSBC würde demnach niemals Fakten verfälschen oder versuchen, zu ihrem eigenen Vorteil Kunden zu schaden.

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Hintergrund ist ein Streit zwischen den USA und China über Huawei. Die USA haben den Konzern als Sicherheitsrisiko eingestuft, weil er Verbindungen zum chinesischen Militär haben soll. Die USA wollen Huawei deshalb vom Ausbau des weltweiten 5G-Netzwerks ausschließen. Großbritannien und Australien haben den Konzern bereits vom Ausbau ihrer landesweiten 5G-Netze ausgeschlossen, auch Frankreich ging zuletzt auf Distanz. Huawei weist die Vorwürfe zurück und betont stets, ein privates Unternehmen zu sein.

Seinen bisherigen Höhepunkt erreichte der Konflikt um das chinesische Technologieunternehmen im Dezember 2018, als Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou auf Veranlassung der USA in Kanada festgenommen wurde. Seitdem steht sie in Kanada unter Hausarrest. Die Vereinigten Staaten werfen Meng und Huawei die Verletzung von US-Handelssanktionen gegen Iran und Betrug vor.

80 Prozent des Gewinns in Asien

HSBC ist von dem Fall betroffen, weil das US-Justizministerium von dem Institut Informationen über Sanktionsverletzungen angefordert hat, die Meng zu Last gelegt werden. Daher werfen chinesische Staatsmedien HSBC vor, Huawei in eine Falle gelockt zu haben – zuletzt „People’s Daily“ in einem Meinungsartikel.

Noch am Tag der Veröffentlichung genehmigte die chinesische Bankenaufsicht den Antrag von HSBC, eine Zweigstelle in Shenzhen zu schließen. Dort hat Huawei seinen Hauptsitz. Die Bank erklärte, der Umzug sei Teil ihrer Routinearbeit zur Überprüfung und Optimierung ihrer Servicekanäle. Nach der Schließung betreibt HSBC noch elf Filialen in der Stadt.

HSCB hat zwar ihre Zentrale in London, 80 Prozent ihres Gewinns erzielt die Bank aber in Asien. In China ist sie einer der größten ausländischen Kreditgeber. Vor diesem Hintergrund sind die Vorwürfe der chinesischen Staatsmedien nicht ungefährlich. In Hongkong ging die Aktie am Montag mit einem Minus von 1,8 Prozent aus dem Handel.

Allerdings arbeitet HSBC seit Beginn des Huawei-Streits weiterhin mit verschiedenen Regierungsstellen in China zusammen. Das werten Beobachter als Zeichen, dass die Beziehungen nach Peking weiterhin in Takt sind. Zuletzt hatte HSBC auch das umstrittene chinesische Sicherheitsgesetz für Hongkong unterstützt.

Welche Auswirkungen es haben kann, sich den Unwillen der chinesischen Öffentlichkeit zuzuziehen, bekam im vergangenen Jahr die UBS zu spüren. Mehrere staatlich kontrollierte Firmen arbeiten nicht mehr mit der Schweizer Großbank zusammen, seitdem einer ihrer Analysten im Zusammenhang mit der afrikanischen Schweinegrippe von „chinesischen Schweinen“ gesprochen hatte.

Mit Material von Bloomberg.