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Homeoffice: Warum eine Videokonferenz aus fünf Teilnehmern am besten funktioniert

Viele Menschen arbeiten in der Coronakrise zu Hause. Dabei müssen sie mit Kollegen schon mal mittels Videokonferenz kommunizieren. Doch die hat ihre Tücken: Je mehr Mitglieder an einer Konferenz teilnehmen, umso wahrscheinlicher scheitert sie. Doch warum ist das so?

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Je mehr Menschen an einer Videokonferenz teilnehmen, umso schwieriger wird die Kommunikation. (Symbolbild: Getty Images)

Aufgrund der Coronakrise lassen viele Firmen ihre Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten. Da der Kontakt zwischen den Mitarbeitern weiter gepflegt werden muss, setzen Unternehmen auch und besonders auf das Kommunikationsmittel Videokonferenz. Die stößt jedoch schnell an ihre Grenze – nicht etwa wegen technischen Unzulänglichkeiten der jeweiligen Online-Plattform, sondern aufgrund eines grundlegenden menschlichen Defizits. Je größer nämlich ein Team ist, umso wahrscheinlicher scheitert die (virtuelle) Kommunikation zwischen seinen Mitgliedern.

Der Grund hierfür findet sich im Umstand, dass Kommunikation und Zusammenarbeit in den Teams eines Unternehmens bis zu einer gewissen Anzahl ihrer Mitglieder funktioniert. Wird die ideale Größe überschritten, sinkt die Produktivität des Teams zunehmend.

Kleine Teams, große Produktivität

Untermauert wird diese Erkenntnis von den Forschungsergebnissen des US-amerikanischen Sozialpsychologen J. Richard Hackman. In Experimenten mit Teams unterschiedlicher Größe stellte der Wissenschaftler fest, dass ein Team mit 4,6 Mitgliedern die optimale Größe für eine gut funktionierende Kommunikation ist. Besteht das Team aus aufeinander abgestimmten, miteinander gut harmonierenden Mitgliedern kann die Zahl leicht steigen. Ansonsten droht die Zusammenarbeit mit jedem weiteren Mitglied über dem idealen Wert zu scheitern.

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Das ist generell so – und gilt erst Recht für virtuelle Kommunikation. Denn in einer Videokonferenz ist es umso schwieriger, die einzelnen Kommunikationswege zu organisieren, die mit der zunehmenden Größe eines Teams exponentiell zunehmen. Besteht zum Beispiel ein Team aus fünf Mitgliedern, müssten zehn Kontakte koordiniert werden, wie der Wissenschaftler John R. Hollenbeck für das Wirtschaftsmagazin Business Insider errechnet hat. Bei einem zehnköpfigen Team sind es bereits 45 Verbindungen. Ein Team aus 15 Mitgliedern führt zu 105 Kommunikationswegen.

Back view of business woman talking to her colleagues about business plan in video conference. Multiethnic business team using laptop for a online meeting in video call. Group of businessmen and businesswomen smart working from home.
Kleine Teams sind auch in einer Videokonferenz produktiver als große. (Symbolbild: Getty Images)

Der Mensch ist ein soziales Wesen? Ja, aber!

Dass wir Menschen in übergroßen Teams nicht funktionieren, ist evolutionär bedingt. Hollenbeck beruft sich auf die Forschungsergebnisse des britischen Anthropologen Robin Dunbar. Der schlussfolgerte nach einer Untersuchung sozialer Gruppen von Primaten und urzeitlicher menschlicher Stämme, dass das menschliche Gehirn nicht mehr als 150 stabile Beziehungen pflegen kann.

Das heißt aber nicht, dass die Zusammenarbeit etwa in Großkonzernen mit entsprechend vielen Mitarbeitern automatisch zum Scheitern verurteilt ist. Die Lösung liegt in dem, was Psychologen ein Multi-Team-System nennen. Es zeichnet sich dadurch aus, dass ein großes Team in mehrere kleine aufgeteilt wird. Die Ergebnisse der Zusammenarbeit eines Teams werden in einem weiteren Schritt zwischen den einzelnen Gruppen kommuniziert. Auch diese in einem Unternehmen notwendige Aufteilung einer Kommunikationsgruppe in mehrere Untergruppen findet sich in der Evolution vorgeprägt. "Wenn die Größe einer Gruppe [eine bestimmte] Grenze überschreitet", sagt Dunbar in Bezug auf das soziale Verhalten unserer Vorfahren, "wird sie instabil und beginnt sich zu fragmentieren."

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