Hohe Strafen für falsche Joghurt-Kritiken
Die Staatsanwaltschaft von New York hat mit einem Trick 19 Internetfirmen überführt, die gegen Bezahlung gefälschte Produktbewertungen veröffentlicht haben. Die geschönten Kritiken wurden auf Verbraucher-Plattformen online gestellt. Nun müssen die Firmen 350.000 Dollar Strafe bezahlen.
Ein Jahr lang nahm sich die Staatsanwaltschaft von New York Zeit, den Wirtschaftskriminellen eine Falle zu stellen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Man eröffnete ein Geschäft für Joghurtspezialitäten in Brooklyn und bat diverse Anbieter von Suchoptimierungsdienstleistungen (kurz SEO) um Hilfe. Man wolle bessere Bewertungen auf Testportalen im Internet erzielen. Einige Firmen boten an, gefälschte Kritiken für Plattformen wie Yelp.com, Google Local und Citysearch.com zu schreiben. Verfasst wurden die Texte für je einen Dollar von freiberuflichen Schreibern aus Osteuropa, den Philippinen und Bangladesch.
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Die Firmen schufen dafür Hunderte von falschen Nutzerprofilen. Um die Kontrollen der Bewertungs-Webseiten zu umgehen und ihre Identität zu verschleiern, fälschten sie auch die Internetadresse. „Diese Ermittlung eines groß angelegten, internationalen Betrugs im Internet zeigt uns, dass wir Online-Bewertungen mit Vorsicht genießen sollten“, sagte Staatsanwalt Eric Schneiderman am Montag auf einer Pressekonferenz.
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Die Verbraucher-Plattform Yelp begrüßte die Strafen. Yelp erklärte, dass die Verlässlichkeit ihrer Inhalte entscheidend für den Erfolg der Firma sei. Die Aktien von Yelp fielen trotzdem um neun Prozent. Ob der Absturz an der Börse mit den Ermittlungen zusammenhängt, ist nicht eindeutig zu belegen.