Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 48 Minuten
  • Nikkei 225

    37.139,63
    -940,07 (-2,47%)
     
  • Dow Jones 30

    37.775,38
    +22,07 (+0,06%)
     
  • Bitcoin EUR

    58.265,34
    +754,59 (+1,31%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.283,18
    -29,45 (-2,24%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.601,50
    -81,87 (-0,52%)
     
  • S&P 500

    5.011,12
    -11,09 (-0,22%)
     

Hohe Nachfrage, kaum Angebot: Warum es an Ostern zu Lücken in den Eier-Regalen kommen könnte

Vogelgrippe, teures Futtermittel und Co.: Eier sind aus vielen Gründen knapp und die Preise für Industrie- und Handelskunden auf Allzeithoch.

Seit Januar 2022 ist das Schreddern männlicher Küken verboten, was die Kosten für Legebetriebe erhöht. - Copyright: Anthony Wallace/AFP via Getty Images
Seit Januar 2022 ist das Schreddern männlicher Küken verboten, was die Kosten für Legebetriebe erhöht. - Copyright: Anthony Wallace/AFP via Getty Images

Die Eier sind knapp. Davor hatten der Bundesverband Ei schon im Dezember vergangenen Jahres gewarnt. Bis jetzt hat sich die Lage allerdings eher verschlimmert. Die Preise, die Handel und Industrie an die großen Packstellen zahlen, sind seit Monaten auf einem Allzeithoch und klettern schon gut einen Monat vor der jährlichen Spitze rund um das christliche Eierfest langsam weiter. Mit Folgen für die Verbraucher.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Futtermittel sind schon vor dem Ukraine-Krieg teurer geworden. Seit Januar 2022 ist zudem das Schreddern männlicher Küken verboten, was die Kosten für Legebetriebe erhöht. Und dann ist da noch die Vogelgrippe oder auch "aviäre Influenza". Die rollt grade in Form der größten jemals dokumentierten Infektionswelle über mehrere Erdteile.

WERBUNG

Einerseits gibt es Befürchtungen, das Virus könnte sich besser an Säugetiere anpassen und auch dem Menschen gefährlich werden. Andererseits müssen immer mehr Legehennen in die Ställe, andere Bestände sogar gekeult werden – und das international. Allein im US-Bundesstaat Colorado fielen im Dezember beispielsweise eine Million Legehennen dem Virus oder der Keule zum Opfer. Die Eierpreise sind dadurch so drastisch gestiegen, dass immer mehr Menschen Eier aus Mexiko über die US-Grenze schmuggeln.

Eier auch in Europa Mangelware

Auch in Europa sind laut Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zwischen Oktober 2021 und September 2022 50 Millionen Tiere in Geflügelfarmen gestorben oder mussten gekeult werden. Allein 9,8 Millionen waren es von September bis November 2022, wobei Großbritannien den Löwenanteil beitrug – gefolgt von den Niederlanden, woher die meisten importierten Eier in Deutschland stammen.

Fast die Hälfte der Deutschen werden in diesem Jahr keine Ostereier färben oder kaufen. (Quelle: Statista)
Fast die Hälfte der Deutschen werden in diesem Jahr keine Ostereier färben oder kaufen. (Quelle: Statista)

Das wirkt sich auf die Preise aus. Seit Januar 2022 haben sich beispielsweise die Preise für Eier aus Bodenhaltung an den Packstellen mehr als verdoppelt – von sieben Euro auf gut 15 Euro für 100 Stück. Aktuell liegt der Preis für Größe M sogar bei 16 Euro. Das geht aus Daten der Marktinfo Eier und Geflügel (MEG) hervor, die Business Insider vorliegen. Marktteilnehmer könnten teilweise nicht die gewünschten Bestellmengen ausliefern, Industrie- und Handelskunden hingegen jeden Preis zahlen, berichten sowohl die MEG als auch die Deutsche Eierunion.

Zu Ostern vielleicht kein volles Ei-Angebot

Und die Verbraucher? Für die hat das bisher bedingt Auswirkungen. Eier aus Bodenhaltung wurden 2022 im Schnitt um 20 Prozent teurer und kosten aktuell durchschnittlich 2,17 Euro pro zehn Stück. Die letzte Erhöhung bei den Discountern erfolgte bereits im März 2022, wie aus einem Bericht der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hervorgeht. Sie sind aufgrund längerfristiger Verträge unabhängiger von kurzen Preisschwankungen.

Was die Verfügbarkeit angeht, kann es um Ostern herum allerdings Probleme geben. Zwar weist die MEG darauf hin, dass in der Weihnachtszeit mehr Eier ge- und verbraucht werden als um Ostern herum, wo sich der Bedarf nur auf wenige Tage konzentriert. Und, dass Supermärkte und Discounter die Versorgung mit Eiern grundsätzlich sicherstellen könnten. Allerdings könne es sein, dass ihnen dabei nicht die volle Auswahl zur Verfügung steht. Wer also ein "Wunschei" hat, beispielsweise regional und in bestimmter Größe, könnte Abstriche machen müssen.

Im Video: Fastenzeit: Mit diesen einfachen Tipps hältst du durch