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Hoffnung auf Impfstoff beflügelt die Wall Street – Dow legt 3,9 Prozent zu

Die Aussicht auf weitere Unterstützung durch die Fed lockt Anleger in die US-Aktienmärkte zurück – ebenso wie ermutigende Testergebnisse von Moderna.

In der berühmten Straße befindet sich der Sitz der New York Stock Exchange. Foto: dpa
In der berühmten Straße befindet sich der Sitz der New York Stock Exchange. Foto: dpa

Die Aussicht auf weitere Geldspritzen der US-Notenbank Fed lockt Anleger in die US-Aktienmärkte zurück. Zusätzlichen Rückenwind erhielt die Wall Street von ermutigenden Testergebnissen eines möglichen Coronavirus-Impfstoffs.

Der US-Standardwerteindex Dow Jones schloss am Montag um 3,9 Prozent höher auf 24.597 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte 2,4 Prozent vor und der breit gefasste S & P 500 gewann 3,2 Prozent.

„Wenn es wirklich einen brauchbaren Impfstoff gibt, der massenhaft hergestellt werden kann, wäre das ein Durchbruch“, sagte Anlage-Experte Rick Meckler vom Vermögensverwalter Cherry Lane. Dies gelte vor allem für jene Branchen, bei denen nicht sicher sei, ob die Lockerung der Restriktionen den gewünschten Effekt auf das Geschäft haben werde.

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Investoren griffen daher bei Touristik- und Freizeitwerten beherzt zu. Hotelketten wie Hilton, Hyatt oder Marriott gewannen bis zu 17,4 Prozent. Kreuzfahrt-Anbieter wie Carnival und Royal Caribbean verbuchten Kursgewinne von knapp 17 Prozent.

Mut machten Anlegern die Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell vom Wochenende, sagte Peter Cardillo, Chef-Volkswirt des Vermögensberaters Spartan. Powell hatte in einem TV-Interview unter anderem betont, dass sein Haus der Konjunktur bei Bedarf erneut unter die Arme greifen werde.

Blick auf die Einzelwerte

Die Papiere von Moderna verzeichneten ein Plus von fast 20 Prozent, nachdem ein Impfstoff-Kandidat der Firma bei ersten Tests vielversprechende Ergebnisse gezeigt hatte. Die US-Gesundheitsbehörde FDA stellte daraufhin eine beschleunigte Zulassung des Mittels in Aussicht.

Moderna schloss den Angaben zufolge eine Vereinbarung mit der Schweizer Pharmafirma Lonza, um den Impfstoff nach der Zulassung in großen Mengen herstellen zu können. Lonza-Aktien stiegen in Zürich zeitweise um mehr als vier Prozent auf ein Rekordhoch von 468,30 Franken.

Parallel dazu gewannen die Titel von NantKwest knapp elf Prozent. Die FDA gab grünes Licht für die Erprobung eines Corona-Medikamentes, das auf Stammzellen basiert. Dem Konkurrenten BioSig gab die Behörde die Genehmigung, sein Corona-Mittel an Menschen zu testen. BioSig-Papiere verteuerten sich daraufhin um 1,6 Prozent.

Unter den 30 Werten im US-Leitindex legte das Papier des schwer angeschlagenen Flugzeugbauers Boeing mit knapp 13 Prozent besonders kräftig zu. Der Aktie ist seit dem Börsencrash zwischen Februar und März noch keine nennenswerte Erholung gelungen.

Walt-Disney-Aktien stiegen um 7,2 Prozent. Der Konzern beginnt in dieser Woche mit der schrittweisen Wiedereröffnung des Einkaufs- und Unterhaltungskomplexes „Disney Springs“ in Florida.

Um 3,5 Prozent ging es für die Papiere von Uber aufwärts und um 4,9 Prozent für die von Grubhub. Wie das „Wall Street Journal“ berichtete, hatte der am Essenlieferdienst Grubhub interessierte Fahrdienst-Vermittler die Übernahmegespräche am Wochenende fortgesetzt.

Ubers jüngstes Gebot von 1,9 eigenen Aktien für ein Grubhub-Papier habe jedoch nicht zu einer Einigung geführt, hieß es. Zudem berichteten Medien am Montag, dass Uber angesichts der Coronakrise zum zweiten Mal binnen weniger Wochen tausende Arbeitsplätze abbaut. Nun sollen wohl 3000 Jobs wegfallen.

Angesichts des steigenden Ölpreises rückten die Aktien der Ölkonzerne Exxon und Chevron um fast acht Prozent vor. Die Papiere von Schieferöl-Förderern wie Marathon, Occidental oder Apache gewannen jeweils sogar mehr als zwölf Prozent.

Die Anteilscheine von T-Mobile US gewannen 4,7 Prozent. Der japanische Mischkonzern und Großaktionär Softbank will einem Pressebericht zufolge einen bedeutenden Anteil an dem gerade mit Sprint fusionierten US-Mobilfunkunternehmen an die Deutsche Telekom verkaufen. Sollte das Geschäft zustande kommen, würde die Telekom ihren Anteil an T-Mobil US von derzeit knapp 44 Prozent auf über 50 Prozent erhöhen.

Die Aktien von J.C. Penney indes büßten dagegen fast ein Viertel ein. Nach einem jahrelangen Niedergang bezwang die Coronakrise nun die traditionsreiche US-Warenhauskette. Das 118 Jahre alte Unternehmen meldete am Wochenende Insolvenz an. Es will sich neu aufstellen und daher nach einem Käufer suchen. Am Freitag waren die Aktien um mehr als 21 Prozent nach oben geschnellt, als J.C. Penney mitteilte, am 7. Mai eine fällige Zinszahlung geleistet zu haben.

Der Euro legte im US-Geschäft weiter zu und übersprang die Marke von 1,09 US-Dollar. Zum Börsenschluss an der Wall Street kostete die gemeinsame Währung der 19 Euroländer 1,0916 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0832 (Freitag: 1,0798) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9232 (0,9261) Euro. Am US-Rentenmarkt büßten zehnjährige Staatsanleihen 28/32 Punkte auf 98 29/32 Punkte ein und rentierten mit 0,736 Prozent.