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Hoffnung auf Brexit-Deal – Pfund steigt um mehr als 1,5 Prozent

EU-Ratspräsident Donald Tusk sieht „vielversprechende Signale“ für einen neuen Brexit-Deal. Das Pfund Sterling steigt daraufhin weiter an.

Die Frage, wie wahrscheinlich ein Brexit-Deal ist, hat am Freitag für deutliche Kursausschläge beim Pfund Sterling gesorgt. Die britische Währung stieg am Mittag um mehr als zwei Cent und bis zu 1,7 Prozent auf 1,2660 US-Dollar, nachdem sie zuvor noch binnen Minuten einen Cent verloren hatte. Damit hat die britische Währung gestern und heute um insgesamt über drei Prozent gegenüber dem Dollar aufgewertet - eine der größten Aufwärtsbewegungen seit der Finanzkrise.

„Die Bewegung beim Pfund ist extrem,“ sagt Manuel Andersch, Devisenanalyst der Bayern LB. Auslöser für die jüngsten Gewinne war eine Aussage von EU-Ratspräsident Donald Tusk, der von „vielversprechenden Signalen“ für einen neuen Brexit-Deal zwischen Großbritannien und der EU sprach. Zuvor hatte Tusk noch gesagt, dass die Zeit für einen Deal praktisch abgelaufen sei.

Devisenexperte Manuel Andersch führt die starke Bewegung beim Pfund darauf zurück, dass es dort viele Investoren gibt, die große Verkaufspositionen haben. „Wenn sich die Stimmung dreht, haben die Investoren Angst, auf dem falschen Fuß erwischt zu werden.“

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Am Donnerstag hatten sich der britische Premierminister Boris Johnson und sein irischer Kollegen Leo Varadkar bereits positiv geäußert, dass es einen Weg zu einer möglichen Einigung gibt. Um die neue Dynamik zu nutzen, treffen sich Michel Barnier und Steve Barclay, die Top-Verhandler der EU und Großbritanniens, in Brüssel.

Wenn sich die beiden Seiten in den sogenannten „Tunnel“ begeben, in dem sie vertraulich an den Entwürfen von Gesetzestexten arbeiten, wird es das erste Mal seit der Amtsübernahme von Boris Johnson sein, dass Zeile für Zeile verhandelt wird.

Dies ist die Zeit, Sterling zu kaufen, meint die Deutsche Bank. „Sterling ist nur so gut wie die neueste Schlagzeile“, sagte Ranko Berish, Leiter der Marktanalyse bei Monex Europe, die Devisendienstleistungen für große Unternehmen anbietet.

Bayern LB-Experte Andersch warnt jedoch vor zu viel Euphorie: „Die Aussichten für ein Brexit-Abkommen sind nach wie vor ungewiss.“ Das größte Hindernis sieht er darin, dass das britische Unterhaus einem Abkommen zustimmen muss. Unklar ist zudem, wie die Grenze zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Nachbarn Irland offen gehalten werden kann.

Wenn bis zum EU-Gipfel kommende Woche kein Kompromiss gefunden wird, muss Johnson einem Unterhaus-Beschluss zufolge einen Brexit-Aufschub beantragen. Dazu hatte er gesagt, er würde lieber „tot im Graben“ liegen, war von dieser Linie aber dann abgewichen.