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H&M: Was wirklich hinter den polarisierenden Plakaten steckt

Über polarisierende Plakate wundern sich einige H&M-Kunden derzeit. Dahinter steckt natürlich nicht der schwedische Konzern selbst. (Bild: ddp)
Über polarisierende Plakate wundern sich einige H&M-Kunden derzeit. Dahinter steckt natürlich nicht der schwedische Konzern selbst. (Bild: ddp)

Auf den ersten Blick sehen sie aus wie ganz normale Stellenanzeigen. Doch wer sich die Plakate, die vor vielen H&M-Filialen in Deutschland hängen, genauer ansieht, bemerkt, dass hier etwas nicht stimmen kann.

„Jobs @ H&N“ steht auf einem großen weißen Werbeplakat vor einer Filiale in Deutschland. Unter dem angewandelten Markennamen wird auch gleich die Abkürzung erklärt „Hungerlohn & Naturzerstörung“. Nun wird schnell klar, dass es sich hierbei nicht um normale Stellenanzeigen handeln kann. Es sind vielmehr massive Vorwürfe gegen den schwedischen Konzern, auf die eine anonyme Künstlergruppe aufmerksam machen möchte.

„Dies Irae“ (lateinisch für “Tage des Zorns”) heißt der Künstler, die Künstlerin oder das Kollektiv, das hinter dieser polarisierenden Aktion steht. Auf der Facebook-Seite wird unter dem Punkt „Informationen“ auch das Ziel erklärt: Adbusting. Adbusters nennen sich Künstler oder Gruppierungen, die Werbung verfremden, überkleben oder umgestalten, um sie ad absurdum zu führen. Dass sich „Dies Irae“ dabei nun ausgerechnet H&M ausgesucht hat, ist kein Zufall.

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Jüngst berichteten Mitarbeiter gegenüber der „Zeit“ von prekären Arbeitszeitmodellen und psychologischem Druck in der Arbeit. Laut einer Umfrage der Betriebsräte bei H&M arbeiten in den von ihnen betreuten Filialen 41 Prozent der Beschäftigten auf Abruf. „Eine Kollegin hatte am Ende eines Monats kein Geld mehr, um sich etwas zu Essen zu kaufen“, berichtet dort eine Mitarbeiterin.

Dass H&M nun strafrechtlich gegen „Dies Irae“ vorgeht, könnte man auch als Zeichen der Nervosität werten. „Vor kurzem bekam ein Gruppenmitglied Post von der Polizei. Vorwurf: Üble Nachrede, Verleumdung, Nötigung. Die Verbreitung der Stellenanzeigen ‚Jobs@H&N‘ macht den Textilgiganten offenbar nervös. Wir interpretieren das als billigen Einschüchterungsversuch eines Konzerns, der jegliche Kritik im Keim ersticken möchte. Wenn hier etwas kriminell ist, dann sind es die Menschenrechtsverletzungen von H&M – und nicht der Protest dagegen“, heißt es in einem Facebook-Post der Künstler.

Vor der H&N-Kampagne hatte „Dies Irae“ schon mit mehreren Aktionen auf sich aufmerksam gemacht. Darunter beispielsweise Kritik am Millionenbau der Elbphilharmonie in Hamburg oder an der „grünen Coca Cola“, die nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO nicht gesünder ist als die klassische Coke.

(Anmerkung der Redaktion: In einer älteren Version des Artikels wurde das Künstlerkollektiv versehentlich “Dies Israel” genannt. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.)

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