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Hey VW, wie konnte das passieren?

In einem Werbeclip blamiert sich VW und handelt sich den Vorwurf des Rassismus ein.

Für einen Werbeclip wird VW stark kritisiert. Foto: dpa
Für einen Werbeclip wird VW stark kritisiert. Foto: dpa

Der kurze Clip ist gerade mal zehn Sekunden lang. Doch wer ihn gesehen hat, dem wird der Mund noch eine ganze Weile länger offenstehen – habe ich das gerade wirklich gesehen?

Im Hochformat eines Smartphone-Bildschirms ist im Stile einer Instagram-Story zu beobachten, wie ein kleiner dunkelhäutiger Mann von zwei riesigen weißen Händen über einen Bürgersteig geschoben, am Kopf gezogen und schließlich mal eben in einen Hauseingang geschnippt wird, über dessen Eingang die Worte „Petit Colon“ zu lesen sind. Im Hintergrund ist Gekicher zu hören, wie bei einem gelungenen harmlosen Streich, dazu erscheint eine Buchstabenfolge in einer Reihenfolge, die als rassistisches Wort lesbar ist.

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Tatsächlich soll das Instagram-Werbung sein für den neuen VW Golf, der halt auch irgendwie im Bild steht – warum auch immer. In den sozialen Netzwerken hat das Filmchen direkt für massiven Protest gesorgt. „Zum K…“ sei der, „geschmacklos“, „widerwärtig“. „Es scheint leider noch immer vollkommen legitim zu sein, mit rassistischer Werbung zu provozieren und anzuecken“, schrieb ein Nutzer.

VW hat sich inzwischen für den Spot entschuldigt. Es sei „ganz klar: das Video ist falsch und geschmacklos“. Man distanziere sich von dem Clip und wolle aufklären, „wie das passieren konnte – und Konsequenzen daraus ziehen.“ Man selbst sei „überrascht und schockiert, dass unsere Instagram-Story derart missverstanden werden kann“, schrieb VW.

Die Frage ist – macht VW mit solchen Ansagen nicht alles nur noch schlimmer? Kann man sich wirklich vorstellen, dass die Marketingleute eines der größten Autokonzerne der Welt und eine gestandene Werbeagentur nicht in der Lage sind, vor dem Einspeisen eines solchen Films in die Welt von Instagram und Twitter die Wirkung eines solchen Clips vorauszusehen? Zu schweigen davon, dass es besser gewesen wäre, das Filmchen wäre gar nicht erst entstanden?

Mal unterstellt, es war tatsächlich keine böse Absicht mit dem Clip verbunden gewesen. Gab es dann wirklich niemanden, keinen einzigen, der während des ganzen Prozesses von der Produktion bis zur Ausspielung mal kurz nachgedacht und die Hand gehoben hätte? Der gesagt hat: Leute, ist das wirklich euer Ernst? So was wollt ihr posten?

VW hält sich nun zugute, sich „gegen jede Form von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung“ zu positionieren. Klingt gut. Aber dann darf so etwas schlicht nicht passieren.


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