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Finanzinvestor will Promi-Uhren

Seit Dezember schon gab es Gerüchte. Doch jetzt ist es amtlich: Der Schweizer Luxusuhrenhersteller Breitling bekommt einen neuen Eigentümer. Die Beteiligungsgesellschaft CVC Capital Partners wird Breitling übernehmen, teilte der Finanzinvestor am Freitag mit. Nach Angaben aus Finanzkreisen wird Breitling in der Akquisition mit deutlich mehr als 800 Millionen Euro bewertet. Die Familie um Théodore Schneider soll mit 20 Prozent beteiligt bleiben. Maßgeblich engagiert bei dem Deal ist der ehemalige Goldman-Sachs-Manager Alexander Dibelius, der heute das Deutschlandgeschäft von CVC leitet. Breitling habe eine stolze Vergangenheit, es sei eine starke Marke und das Unternehmen genieße eine hohe Reputation in der Branche, erklärte Dibelius. „Wir von CVC waren beeindruckt von dem professionellen Focus und der Konzentration auf Produkt und Marke. Vielleicht haben wir uns deswegen auch sehr schnell mit dem Eigentümer Théodore Schneider auf eine Transaktion einigen können", erklärte Dibelius gegenüber dem Handelsblatt. Er arbeitete an der Transaktion eng mit dem CVC-Manager Daniel Pindur zusammen, der ebenfalls ein ehemaliger Goldman-Sachs-Banker ist. CVC hat bereits die Parfümeriekette Douglas im Portfolio, weltweit ist der Finanzinvestor bei 52 Firmen mit rund 250 000 Beschäftigten engagiert.

Breitling ist einer der letzten großen unabhängigen Hersteller von Luxusuhren in der Schweiz. Das Familienunternehmen mit Hauptsitz in Grenchen im Jura-Gebirge fertigt in La Chaux-de-Fonds eigene mechanische Uhrwerke. Das 1884 gegründete Unternehmen, das für seine „Flieger-Uhren“ bekannt ist, gehört seit 1979 der Familie Schneider, mit der man bei CVC laut Dibelius zukünftig eng zusammenarbeiten wolle. Die Private-Equity-Gesellschaft will vor allem in das Asiengeschäft und das digitale Marketing investieren. CVC setzte sich im Verkaufsprozess dem Vernehmen nach gegen mehrere Hersteller von Luxusgütern durch.

Während viele Schweizer Uhrenhersteller unter dem Rückgang im Hongkong-Geschäft und den Terroranschlägen in Europa leiden, zeigt sich Breitling bislang davon wenig beeindruckt. Die Verkaufszahlen sind nach Einschätzung von Experten kaum zurückgegangen.

Das Unternehmen Breitling selbst wollte sich am Firmensitz in Grenchen in der Schweiz nicht zu dem Geschäft äußern. CVC zitierte den Eigentümer Schneider aber mit den Worten: „Ich bin überzeugt davon, dass CVC der richtige Partner ist, um Breitling auf die nächste Stufe zu heben.“ CVC wolle die Marke ausbauen und die Digitalisierung der Marketing- und Vertriebskanäle vorantreiben, hieß es. Breitling veröffentlicht zwar keine Zahlen. Aber nach Angaben der öffentlichen Kontrollstelle für Schweizer Uhren produzierte Breitling zuletzt knapp 148.000 Uhren. Dem Vernehmen nach erreichte das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 420 Millionen Schweizer Franken (rund 389 Millionen Euro).

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Der Rückgang im Hongkong-China-Geschäft trifft das Unternehmen nicht so stark wie viele Konkurrenten, weil Breitling bislang wenig Kunden in Asien hat, wie Vizepräsident Jean-Paul Girardin einmal in einem Interview sagte.

Aber der starke Schweizer Franken setzte in den vergangenen Jahren der stark exportgetriebenen, eidgenössischen Uhrenbranche zu. Außerdem muss sie sich gegen neue Produkte wie die Smart-Watch von Apple wehren und sich überlegen, wie sie junge Kunden gewinnen kann.

Bislang hatte sich Breitling als eine der wenigen größeren Hersteller von Luxus-Chronometern seine Unabhängigkeit bewahrt. Denn die meisten Luxusuhrenhersteller sind längst unter das Dach eines der großen Konglomerate geschlüpft. So gehören etwa Tag Heuer, Zenit und Hublot zum französischen Luxusriesen LVMH und Cartier und Piaget zur Richemont-Gruppe in der Schweiz.