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Heringsdorf (dpa) - Die traditionsreiche Firma hinter dem vielfach fotografierten XXL-Strandkorb vom G8-Gipfel in Heiligendamm im Jahr 2007 hat erneut Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Stralsund bestätigte den Eingang eines entsprechenden Antrags des Heringsdorfer Strandkorbherstellers Korbwerk. Zuvor hatte der NDR berichtet.
Deutschlands nach eigenen Angaben älteste heute noch bestehende Strandkorbmanufaktur hatte für den G8-Gipfel 2007 einen sechs Meter langen Riesenstrandkorb gebaut, in dem die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen mit den Mächtigen der Welt Platz nahm - das Bild ging um die Welt. Zu der Gruppe der Industrienationen zählte damals auch noch Russland – heute heißt die Gruppe nach dem Ausschluss Russlands G7 statt G8. In Heiligendamm nahm Merkel noch neben dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im Strandkorb Platz.
Laut vorläufigem Insolvenzverwalter Jörg Sievers beschäftigt das Unternehmen aktuell 19 Mitarbeiter. Es gebe Absatzschwierigkeiten. So sei der individuelle Verkauf etwa an Touristen ein wichtiges Standbein. Die Kunden seien aber angesichts einer verbreiteten Krisenstimmung zurückhaltend. «Das sind die Dinge, an denen man zuerst spart», sagte Sievers. Auch bei den Strandkorb-Vermietern sei es zuletzt eher schlecht gelaufen.
Für Aufsehen hatten die Strandkorbbauer im vergangenen Jahr mit einer Kooperation mit dem Modeschöpfer Harald Glööckler gesorgt. Der Glööckler-Strandkorb sollte 30.000 Euro kosten und auf Bestellung angefertigt werden - inklusive goldener Beschläge und mit Gold bestickter Stoffe.
2017 meldete das Unternehmen schon einmal Insolvenz an, konnte aber dank eines Investors seinen Betrieb aufrechterhalten. Auch Ende 2008 hatte die Firma bereits einen Insolvenzantrag gestellt, war dann aber saniert worden. Nach eigenen Angaben besteht die Strandkorbmanufaktur bereits seit dem Jahr 1925.