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Helaba macht mehr Gewinn, warnt vor Risiken bei Immobilien

(Bloomberg) -- Bei der Helaba ist der Gewinn im vergangenen Jahr um rund ein Zehntel gestiegen. Gut lief es im Segment Corporates & Markets, während der Bereich Retail & Asset Management unter Druck geriet. Unter besonderer Beobachtung hat die Frankfurter Bank angesichts der steigenden Zinsen ihr Immobilienportfolio.

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Vor Steuern fiel ein Überschuss von 633 Millionen Euro an, verglichen mit 569 Millionen Euro in 2021, wie die Landesbank am Donnerstag mitteilte. Für das laufende Jahr stellte sie ein Konzernergebnis von 500 Millionen Euro bis 700 Millionen Euro in Aussicht.

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“Die positive Entwicklung im operativen Geschäft setzt sich fort – Zinsergebnis und Provisionsüberschuss sind weiter gestiegen”, sagte Helaba-Chef Thomas Groß. Allerdings kam es in den Segmenten zu gegenteiligen Entwicklungen:

  • Das Segment Corporates & Markets profitierte von einem deutlich besseren Handelsergebnis, einem spürbar höheren Zinsüberschuss sowie einer niedrigeren Risikovorsorge. Das Segmentergebnis vor Steuern legte unterm Strich um 255 Millionen Euro auf jetzt 472 Millionen Euro zu.

  • Im Segment Retail & Asset Management stieg zwar das Zins- und Provisionsergebnis, jedoch kam es zinsbedingt zu einem negativen Bewertungsergebnis der Spezialfonds der Tochter Frankfurter Sparkasse. Das Segmentergebnis vor Steuern fiel um 51 Millionen Euro auf 194 Millionen Euro.

  • Im Segment Immobilien lag der Zinsüberschuss nahezu auf Vorjahresniveau, während es beim Provisionsüberschuss einen Anstieg gab. Die Zuführung zur Risikovorsorge ging deutlich zurück. Im Segment kletterte das Vorsteuerergebnis um 62 Millionen Euro auf 286 Millionen Euro.

In ihrer Präsentation zu den Jahreszahlen weist die Helaba auf Gefahren im Immobiliensektor auf Grund gestiegener Zinsen und Preisrückgänge hin. Ältere Immobilien und Immobilien in schlechteren Lagen würden Gefahr laufen, nicht mehr die Mieten zu erzielen, die notwendig sind um Renditeanforderungen von Investoren zu decken und gestiegene Fremdkapitalkosten zu bedienen.

Die Landesbank hat daher Transaktionen mit erhöhten Refinanzierungsrisiken identifiziert - und überwacht diese nun genau. “Akute Ausfallrisiken sieht die Helaba in diesen Transaktionen aktuell noch nicht”, schrieb sie. Zudem werde im Neugeschäft stärker auf eine Zinsabsicherung geachtet.

Beim Kauf des Immobilienfinanzierers Berlin Hyp hatte sich die Helaba im vergangenen Jahr nicht durchsetzen können. Der Zuschlag ging samt positivem Milliarden-Sondereffekt an die LBBW. Dafür trug die Helaba aber zur Bündelung anderer Geschäftsaktivitäten innerhalb des Sparkassen-Sektors bei.

So übernahm die Helaba beispielsweise einen Großteil der LBBW-Kunden im physischen Sorten- und Edelmetallgeschäft, während das Zins- Währungs- und Rohstoffmanagement für Sparkassenkunden bei der LBBW gebündelt wurde. Der Ausbau des Edelmetallgeschäfts ist für die Helaba von strategischer Bedeutung, da sie ihre Einnahmen diversifizieren will. Künftig sollen 50% der Erträge aus dem nicht-zinstragenden Geschäft kommen.

Abwärts ging es bei der Helaba derweil bei der Kapitalausstattung. Die CET1-Quote fiel auf 13,5%, nach 14,3% im Vorjar. Der Rückgang sei insbesondere auf zinsbedingte Bewertungseffekte im Kapital bei leicht höheren risikogewichteten Aktiva zurückzuführen, hieß es.

Im vergangenen Monat war bekanntgeworden, dass die Europäische Zentralbank gegen die Helaba eine Strafe von 6,8 Millionen Euro verhängt. Die Bank hatte risikogewichtete Aktiva für das Marktrisiko gemeldet, die falsch berechnet waren. Die Helaba erklärte damals, sie habe im Jahresabschluss 2022 eine entsprechende Rückstellung von 6,8 Millionen Euro gebildet und Maßnahmen ergriffen, um die Prozessen zu verbessern.

(Neu: Details zu Immobiliengefahren in den zwei Absätzen unter der eingeschobenen Segmentsberichterstattung.)

©2023 Bloomberg L.P.